Wolfratshausen – Das Schöffengericht am Amtsgericht Wolfratshausen hat einen Polizisten zu zwei Jahren und zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Vor drei Jahren hat der heute 36-Jährige seine damals 29-jährige Kollegin vergewaltigt. Diese hatte das erst zwei Jahre später in einem Seminar zum Thema „Konfliktbewältigung mit Vorgesetzten“ thematisiert.
Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bestritten und die Frau, die als Nebenklägerin im Gerichtsaal saß, der Schauspielerei bezichtigt. Zum Tatzeitpunkt am 19. Mai 2022 waren beide Mitglieder eines Mobilen Einsatzkommandos. Das Opfer damals als einzige Frau unter 14 Männer. Auf der Einstandsfeier eines neuen Kollegen in einer Hütte am Walchensee hatte sie sich alkoholisiert hingelegt. Als sie wieder aufwachte – so steht es laut Gericht nun fest – befand sich die Hand ihres Einweisungsbeamten in ihrer Hose. Der MEK-Beamte ist derzeit suspendiert. „Wer sich so verhält, hat bei der Polizei nichts zu suchen. Ein Polizist soll Vorbild sein“, sagte der Richter.
RST