Axtmord-Versuch: Opfer plagten Suizid-Gedanken

von Redaktion

Odelzhausen – Er hatte im Garten nur die Sterne anschauen wollen, als ihn plötzlich eine Axt auf den Kopf traf. Am zweiten Prozesstag um einen versuchten Auftragsmord in Odelzhausen (Kreis Dachau) hat das Opfer vor dem Landgericht MünchenII ausgesagt.

Der 56-Jährige kam vermummt wie ein Bankräuber mit Kappe und Halstuch bis über die Nase in den Gerichtssaal. Er wollte weder fotografiert noch gefilmt werden. Im Prozess schilderte er seine Qualen aus besagter Februar Nacht 2024. Ihn trafen Axthiebe, Faustschläge und Messerstiche. Er ging zu Boden, war kurzzeitig bewusstlos, konnte sich dann noch in die Küche seines Hauses schleppen, wo er gerettet wurde.

Die Folgen waren katastrophal. „Psyche, Seele, das ganze Weltbild – man stellt alles infrage“, sagte der 56-Jährige. Neben den körperlichen Schmerzen litt er lange unter massiven seelischen Beeinträchtigungen wie Wahnvorstellungen und Suizid-Gedanken.

Hinter der Aktion sollen seine 58-jährige Frau, seine 29-jährige Tochter und deren 33-jähriger Freund gesteckt haben. Das Pärchen heuerte für 50000 Euro in Bulgarien den 33-jährigen Auftragskiller an. Vor Gericht machten die drei keine Angaben. Zahlreiche Indizien sprechen aber gegen sie.

Grund für den Mordversuch waren wohl finanzielle Probleme. Obwohl die Frau 1,2 Millionen Euro im Lotto gewonnen hatte, war das Geld dank eines luxuriösen Lebensstils in Windeseile verbraucht. Insbesondere der mitangeklagte Schwiegersohn wurde als Zocker beschrieben, der gar nicht mit Geld umgehen konnte.ANGELA WALSER

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