Familiendrama entsetzt Krailling

von Redaktion

Vater ersticht die Mutter seiner sechs Kinder

In einer Wohnung in Krailling wurde die Leiche einer 29-Jährigen gefunden. Ihr Mann wurde als Tatverdächtiger festgenommen. © Andrea Jaksch

Krailling – Eine 29-jährige Frau ist in Krailling im Landkreis Starnberg tot aufgefunden worden. Ein Tatverdächtiger sei nach der Tat am Samstag festgenommen worden, teilte die Polizei am Abend mit. Demnach wählten Nachbarn gegen 14 Uhr den Notruf, nachdem sie einen blutverschmierten Mann in der Gautinger Straße gesehen hatten.

Bei der anschließenden Überprüfung der Wohnung des Mannes entdeckte die Polizei die tote Frau. „Sie war offenbar gewaltsam ums Leben gekommen“, teilte die Polizei mit. Die „Bild“-Zeitung schreibt von mehreren Stichen in den Hals. Ersten Erkenntnissen zufolge handelt es sich bei der Toten um die Ehefrau des 36-jährigen Tatverdächtigen, der sich widerstandslos von den Beamten festnehmen ließ. Er wurde am Sonntag einem Haftrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen Mordes erließ. Die Staatsanwaltschaft München II ordnete eine Obduktion des Leichnams der 29-Jährigen an.

Bei der Toten und ihrem Mann handelt es sich um Jemeniten. Sowohl das Opfer als auch der mutmaßliche Täter seien als Asylbewerber nach Deutschland gekommen. Der Mann sei 2022 eingereist, seine Frau und die sechs gemeinsamen Kinder im Alter zwischen vier und zehn Jahren kamen im Rahmen des Familiennachzugs nach Bayern. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung wurde das Privatanwesen in Krailling als Unterkunft für Flüchtlinge angemietet. Die Kinder wurden in die Obhut des Jugendamtes Starnberg gegeben. Ob die Kinder zum Zeitpunkt der Tat in der Wohnung waren, ist nicht bekannt. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen übernommen.

Kraillings Bürgermeister Rudolph Haux wurde von Nachbarn informiert. Die Familie kannte er nicht. „Es ist ein furchtbares Unglück. Ich bin genauso geschockt wie viele andere auch“, so Haux. Weiter sagt er: „Wenn es irgendetwas gibt, wo die Gemeinde behilflich sein kann, werden wir das natürlich tun.“

Erst vergangene Woche hatte sich in Passau ein Familiendrama ereignet. Ein Mann fuhr seine Frau und die kleine Tochter mit einem Auto an und verletzte dabei weitere Passanten (wir haben berichtet). Die Ursache war laut Polizei ein Sorgerechtsstreit zwischen dem getrennt lebenden Paar. Zum Motiv der Tat von Krailling ist noch nichts bekannt. Die Polizei rechnet damit, in der kommenden Woche weitere Details herausgeben zu können. NIK/KBK

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