Mehr Zecken als Folge des Klimawandels

von Redaktion

Der Gemeine Holzbock überträgt Krankheiten. © IMAGO

München – In diesem Jahr sind besonders viele Zecken in Bayern unterwegs. „Diese hohen Zahlen erklären sich durch den milden Winter, in dem viele Zecken wohl gut überleben konnten und jetzt im Frühjahr aktiv geworden sind“, sagte Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr in München. Dobler und sein Team sammeln seit Jahren in Risikogebieten in Ostbayern Zecken ein, um diese auf FSME-Viren und andere Erreger zu untersuchen – in diesem Jahr habe das Team dort schon seit März Rekordzahlen vom Gemeinen Holzbock gesehen. Der Holzbock ist die häufigste europäische Zeckenart.

Deren Aktivität hängt nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) von Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Fauna und Flora ab. Die Klimaerwärmung führt auch andere Arten nach Deutschland. Ein Beispiel sind die Buntzecken, die sich dem LGL zufolge in den letzten Jahrzehnten hierzulande ausgebreitet haben, aber immer noch eher selten sind. Diese können die Bakterienarten Francisella tularensis und Rickettsien übertragen, die unter anderem Hasenpest und Fleckfieber verursachen können.

Auch die Hyalomma-Zecken aus Asien, Afrika und Südeuropa finden sich seit einigen Jahren in Deutschland. Diese reisen vereinzelt mit Zugvögeln in unsere Breiten. „Bisher sind in Deutschland keine stabilen Populationen bekannt“, sagte Dobler. DPA

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