Die Feuerwehr barg das Golfcart. Für zwei der Jugendlichen kam jede Hilfe zu spät. © NEWS5
Kühried – Ein spaßiger Abend in der kleinen Ortschaft Kühried in der Gemeinde Teunz im Oberpfälzer Landkreis Schwandorf endete am Montagabend in einem Drama: Zwei 15 und 17 Jahre alte Teenager wurden bei einem Unfall mit einem Golfcart getötet, vier weitere Jugendliche wurden verletzt.
Die Dorfjugend aus der Region traf sich am Montagabend in einer kleinen Partyhütte, die sich etwas abseits vom Dorf befindet. Am späteren Abend starteten sechs der Jugendlichen zu einer Spritztour mit einem Golfcart. Das Fahrzeug hat zwei Schalensitze im Frontbereich und zwei weitere, die nach hinten ausgerichtet sind. „Woher das Fahrzeug stammte, ist noch Gegenstand der Ermittlungen“, berichtet der Polizeisprecher Jonas Krauß. Das Golfcart fuhr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h und war laut Krauß für den Verkehr zugelassen.
Die Spritztour führte die Jugendlichen über eine Nebenstraße bergauf in Richtung der Burgruine Wildstein. Gegen 21.40 Uhr fuhren die Burschen wieder bergab. Kurz bevor das Golfcart die Hütte erreichte, kam es aus noch ungeklärter Ursache von der Straße ab, überschlug sich mehrfach und prallte gegen einen Baum. „Ein 15-Jähriger, der den bisherigen Ermittlungen zufolge am Steuer saß, erlag noch am Unfallort seinen Verletzungen“, berichtet Krauß. Sein 17-jähriger Beifahrer wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, wo er ebenfalls an seinen schweren Verletzungen starb. Die 14 und 16 Jahre alten Mitfahrer wurden verletzt. Die Freunde an der Partyhütte mussten das Unglück mitansehen. Sie versuchten, den Verletzten zu helfen.
Auch für die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei war der Unfall ein furchtbarer Anblick: „Vor allem die Feuerwehrmänner aus dem Ort dürften die Verunglückten gekannt haben“, sagt Hans-Jürgen Schlosser, der Sprecher der Kreisbrandinspektion Schwandorf. An der Unfallstelle sei kaum gesprochen worden. Sowohl für die Einsatzkräfte als auch für die Freunde der Verunglückten wurde eine psychosoziale Notfallversorgung zur Verfügung gestellt.
Woher das Golfcart stammte, ist für Schlosser noch ein Rätsel. „Einen Golfplatz gibt es in der weiteren Umgebung nicht, aber manchmal werden Golfcarts auch von Nicht-Golfsportlern benutzt“, sagt der Feuerwehrler. Den Bildern nach scheint es sich um ein relativ neuwertiges Fahrzeug gehandelt zu haben. Ob der 15-Jährige eine Fahrerlaubnis für das Fahrzeug hatte, wird noch geprüft. Es wurde ein unfallanalytisches Gutachten angeordnet. Noch nicht geklärt ist, ob der 15-Jährige Alkohol getrunken hatte. JOHANNES WELTE