Regensburg – Der Christopher Street Day (CSD) in Regensburg findet wegen einer „abstrakten Gefährdungslage“ anders statt als zunächst geplant. „Es gab ein Drohschreiben“, sagte CSD-Organisator Alexander Irmisch. Und die Sicherheit der Teilnehmer und Einsatzkräfte gehe vor. Angaben Irmischs, wonach das Landeskriminalamt ermittelt, dementierte ein LKA-Sprecher: „Bei uns laufen keine Ermittlungen.“
Der Veranstalter habe nach einem Gespräch mit der Polizei und der Stadt eigenständig entschieden, die Pläne für die Veranstaltung abzuändern, teilte die Stadt Regensburg mit. Die Strecke des alljährlichen Umzugs durch die Altstadt werde verkürzt. Außerdem soll es eine stationäre Veranstaltung auf dem Domplatz geben. Veranstalter Irmisch betonte, „dass das keine dauerhafte Lösung sein kann, dass wir einknicken. Aber für dieses Jahr ist es mir wichtig, dass wir das sicher hinbekommen.“
Die Demonstrationen anlässlich des Christopher Street Days sehen sich deutschlandweit zunehmend queerfeindlichen Attacken ausgesetzt. „Wir haben eine massive Zunahme von Online-Bedrohungen“, sagte Kai Bölle, Vorstandsmitglied des Vereins CSD Deutschland. Zudem würden Gruppen junger Rechtsextremisten zu Gegenaktionen aufrufen. Bölle sagte: „Es hat eine neue Qualität bekommen.“ Die Polizei sei bundesweit sensibilisiert und schütze die Demonstrationen.
Im Mai war der Christopher Street Day in Gelsenkirchen wegen einer abstrakten Bedrohungslage abgesagt worden. In München ist für das Wochenende 28. und 29. Juni die große CSD-Veranstaltung „Munich Pride 2025“ geplant.DPA