München – Der Unterschied vom längsten zum kürzesten Tag in München beträgt sieben Stunden und 42 Minuten. Am Samstag steht die Sonne über 16 Stunden am Himmel, am 21. Dezember lässt sie sich nur für acht Stunden und 22 Minuten blicken. Dieses Phänomen beschert uns die Jahreszeiten.
Die Erde dreht sich einmal am Tag um sich selbst und einmal im Jahr um die Sonne, allerdings nicht auf einer kreisrunden, sondern einer elliptischen Umlaufbahn. Zudem ist die Erde gegenüber der Ebene ihrer Umlaufbahn um die Sonne geneigt – um 23,5 Grad. Deshalb neigen sich Nord- und Südpol das Jahr über in unterschiedlichen Winkeln zur Sonne. Die Unterschiede bei der Dauer des Sonnenscheins sind umso ausgeprägter, je weiter man vom Äquator entfernt ist. In Hamburg etwa dauert der längste Tag des Tages schon eine Stunde länger als in München.
Der Zeitpunkt, an dem die nördliche oder die südliche Erdhalbkugel ihre maximale Neigung zur Sonne erreicht, wird in diesem Teil der Erde als Sommersonnenwende oder Tagundnachtgleiche bezeichnet. Der offizielle Sommer beginnt an diesem Tag. Auf der Südhalbkugel beginnt der Sommer am 21. Dezember. Am 21. März geht die Sonne genau im Osten auf, steht mittags senkrecht über dem Äquator und geht exakt im Westen unter – immer auf der Linie des Himmelsäquators. Wäre die Erdachse nicht geneigt, verliefe die Sonne jeden Tag auf dieser Linie. Doch vom Frühlingsbeginn an steht sie täglich ein Stück weiter nördlich des Äquators. Das heißt, sie klettert täglich höher am Horizont, und damit steigen auch die Temperaturen. Am 21. Juni erreicht die Sonne ihren höchsten Stand: 23,5 Grad nördlich des Himmelsäquators am nördlichen Wendekreis. Ab jetzt ändert die Sonne ihre Richtung – die Tage werden kürzer.SUS