Martyrium nach der Sportprüfung

von Redaktion

Afghane (19) soll Mädchen (15) vergewaltigt haben

Der angeklagte Afghane (19) mit seinem Anwalt vor dem Landgericht in München. © SIGI JANTZ

München – Sie lernten einander bei einer Sportprüfung kennen, fanden sich offenbar sympathisch – doch im Anschluss soll ein heute 19-jähriger Afghane eine 15-Jährige vergewaltigt haben. Die Tat vom Mai vergangenen Jahres ist jetzt ein Fall für die Jugendkammer am Landgericht München.

Nach der Sportprüfung fuhren beide gemeinsam in der U-Bahn heim. Dann fragte der Afghane, ob er bei ihr ein Glas Wasser bekommen könne. Sie nahm ihn mit in die elterliche Wohnung in der Nähe des Rotkreuzplatzes. Über das, was dann geschah, gehen die Schilderungen auseinander. Laut Anklage fiel der Mann über sie her, vergewaltigte sie zweimal. Dabei habe er ihr den Rücken zerkratzt und die Nase blutig geschlagen.

Der Angeklagte lieferte zum Prozessauftakt eine andere Version. Demnach habe die 15-Jährige ihn verführt, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Auch habe sie ihn aufgefordert, bei einer Massage den Rücken zu kratzen. Bei einer spielerischen Rauferei sei es dann versehentlich zu der blutigen Nase gekommen. Nach dem Verkehr sei die Stimmung aber gekippt, sie habe ihn angeschrien. Also sei er gegangen. Kurz darauf stand die Polizei vor seiner Tür.

Bei der Vernehmung machte der Verdächtige Angaben – ganz andere als vor Gericht: Er gab die Tat zu. „Ich habe an dem Tag gelogen, aus Angst”, behauptete er vor dem Richter. Merkwürdig: Noch bevor die Polizei bei ihm eintraf, rief er seinen Freund an und bat ihn, ihm ein Alibi für die Tatzeit zu geben.

Wird er nach dem Jugendstrafrecht verurteilt, drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis. Das Urteil soll Anfang Juli fallen.TOM SUNDERMANN

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