Mann tötet Ehefrau und Schwägerin

von Redaktion

66-Jähriger verletzte sich nach der Tat selbst – Waffe war offenbar eine Axt

Etliche Einsatzkräfte der Polizei aus Bayern und Hessen eilten zum Tatort in Alzenau. Für die beiden Frauen kam jede Hilfe zu spät, sie wurden grausam getötet. © Ralf Hettler/dpa

Alzenau – Wieder ist es in Bayern zu einem grausamen Femizid gekommen: Im unterfränkischen Alzenau hat ein Mann seine von ihm getrennt lebende Ehefrau und deren Schwester erschlagen. Danach wollte er sich das Leben nehmen. Die Polizei fand am Tatort eine Axt und ein Messer.

Der Notruf war am Donnerstagabend gegen 19.20 Uhr bei der Polizei eingegangen. Die Nachbarn hatten eine körperliche Auseinandersetzung gemeldet. Kurz darauf waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort – und fanden die Leichen der beiden Frauen. Die 63-Jährige und ihre sechs Jahre ältere Schwester wohnten allein in dem Haus – der Mann lebte nicht dort. Laut einer Sprecherin des Polizeipräsidiums in Unterfranken waren sie durch massive äußere Gewalteinwirkung getötet worden. Der 66-jährige Tatverdächtige hielt sich noch im Keller des Anwesens auf. Dort bedrohte er die Beamten mit einem Messer. Daraufhin gab ein Polizist einen Schuss ab, verletzt wurde niemand. Laut Polizei sei es ein bewusster Warnschuss gewesen. Der 66-Jährige hatte sich bereits selbst Verletzungen zugefügt. Er befindet sich in einem Krankenhaus. Wie schwerwiegend die Verletzungen sind, wurde gestern nicht bekannt.

Ebenfalls unklar ist noch, ob und wann der Mann in Untersuchungshaft kommt. Am Freitagnachmittag kam aber ein Richter in die Klinik, um den Haftbefehl zu eröffnen. Welche Waffe als Tatwaffe benutzt wurde, soll nun die Obduktion der beiden Leichen ergeben. Offenbar sprachen die Spuren am Tatort aber dafür, dass der Täter die Axt benutzt hatte.

Immer wieder hatte es in den vergangenen Wochen Femizide in Bayern gegeben – zuletzt war in Bad Aibling im Landkreis Rosenheim in einem Wald die Leiche einer 34-Jährigen gefunden worden, ihr Ehemann ist tatverdächtig. Im vergangenen Jahr waren laut einer Auswertung des Landeskriminalamts 40 Mädchen und Frauen in Bayern getötet worden, oft waren die Täter ihre Partner oder Ex-Partner. MC/DPA

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