Die Feuerwehr löschte den Lkw, der mit Papierrollen beladen war. © Christian Stangl
Sulzemoos – In der Nacht auf Mittwoch hat auf der A8 bei Sulzemoos (Kreis Dachau) erneut ein Lastwagen gebrannt. An dem Lkw war ein Reifen geplatzt. Das gesamte Fahrzeug geriet daraufhin in Brand. Die Autobahn musste deswegen in Richtung Stuttgart bis mittags komplett gesperrt werden. Da der Sattelzug Papierrollen geladen hatte, verbreitete sich das Feuer schnell und das Fahrzeug brannte vollständig aus. Der 48-jährige Fahrer konnte sich selbstständig aus dem Lkw retten. Laut Polizei wurde er mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Die Einsatzkräfte sperrten wegen des Brandes die Autobahn um die Anschlussstelle Dachau/Fürstenfeldbruck komplett. Den Verkehr leiteten Einsatzkräfte an der Ausfahrt ab. Laut Polizei ist der Straßenbelag aufgrund der hohen Hitze erheblich beschädigt worden. Es bildete sich ein langer Stau, die Autofahrer wurden wegen der hochsommerlichen Temperaturen von den Einsatzkräften mit Wasser versorgt. Gegen Mittag gab die Polizei dann wieder zwei Fahrspuren frei.
Auch das Team von Kreisbrandinspektor Maximilian Reimoser von der Dachauer Feuerwehr war vor Ort – dieser lange und intensive Einsatz fiel ausgerechnet auf den heißesten Tag des Jahres. Die hohe Temperatur sei für die Einsatzkräfte eine besondere Belastung, sagt Reimoser. Denn die Feuerwehrausrüstung besteht aus mehreren Schichten, damit sie dem Feuer standhält. „Diese Schicht lässt von innen auch nichts rein oder raus“, erklärt Reimoser. Deshalb können unter der Ausrüstung 40 bis 50 Grad entstehen. Dazu kommt das Gewicht – mit Atemmaske sind es rund 20 Kilo. Die Einsätze sind also schon ohne Sommerhitze eine enorme körperliche Herausforderung. „Wir haben immer einen Träger Wasser im Einsatzwagen“, sagt Reimoser. Bei solchen hohen Temperaturen, auch in der Nacht, sollen die Einsatzkräfte noch mehr trinken, auch vor dem Einsatz. Das führe dazu, das der Körper besser reguliert ist. Während des Einsatzes wird außerdem im Team häufiger durchgewechselt. Falls der Kreislauf einmal nicht mehr mitmacht, ist ein eigener Rettungswagen nur für die Feuerwehrmänner vor Ort, berichtet der Kreisbrandinspektor. Nach dem Einsatz versucht man so schnell wie möglich die schwere Kleidung wieder abzulegen. Und auch dann heißt es wieder: viel trinken.
Um solche Situationen zu üben, gibt es mehrere Trainings in Wärmegewöhnung, berichtet Reimoser. Die Träger der Atemschutzmaske müssen zudem alle drei Jahre einen Check beim Arzt und ein Belastungs-EKG machen. Ab 55 Jahren sogar jährlich. „Wir sind es ja gewöhnt, aber solche Tage machen es schon noch schwieriger“, sagt Reimoser. MARIE-THERES WANDINGER