LIEBE KINDER

von Redaktion

Am See war neulich ganz schön was los. Klara hatte etwas Aufregendes beobachtet: „Da unten feierten lauter bunte Zweibeiner! Manche mit Glitzer, andere mit Regenbogen-Flaggen. Sie haben getanzt und sich ganz fest umarmt!“ Waldemar hob neugierig den Kopf. „Ich glaub, das war eine Pride. So nennt man das Fest, bei dem Zweibeiner zeigen: Jede Liebe ist erlaubt – egal ob zwischen Frau und Mann, Mann und Mann, oder Frau und Frau. Oder alles dazwischen.“

„Und warum feiern sie das?“, quakte ich. „Weil das nicht immer selbstverständlich war“, brummt Waldemar. „Früher durften viele Menschen, die gleichgeschlechtlich verliebt waren, nicht heiraten. Sie wurden ausgelacht, ausgeschlossen – oder sogar eingesperrt. Noch heute gibt es Länder, in denen Homosexuelle sogar mit dem Tod bedroht sind. Das ist schrecklich. Bei uns in Europa ist das zum Glück nicht mehr so. Bei den Paraden, die Pride heißen, zeigen sie: Wir sind da. Wir sind stolz.“

„Aber… ist das nicht seltsam?“, kauzte Ulrich vorsichtig. „Also, ich dachte, man verliebt sich, um Nachwuchs zu bekommen.“ „Ach Ulrich“, seufzte Agnes freundlich. „Liebe ist viel mehr als nur Nachwuchs. Liebe bedeutet: sich wohlfühlen. Zusammen schnattern, lachen, träumen. Wer sich liebt, kümmert sich umeinander – ganz egal, ob dabei Küken rauskommen oder nicht.“

Eure Paula

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