München – Auf der kurzfristig wegen Weichenschäden gesperrten Bahnstrecke zwischen München und Holzkirchen sollen ab Mitte Juli wieder durchgängig Züge fahren. Die ganze Strecke sei voraussichtlich ab Donnerstag, 17. Juli, wieder befahrbar, teilte die Bahn mit. Dann könnten auch die Regionalzüge der Bayerischen Regiobahn wieder regulär ins Oberland fahren. Auf dem nördlichen Teil bis Deisenhofen sollen möglichst schon eine Woche vorher, am 10. Juli, wieder S-Bahnen der Linie S3 unterwegs sein.
Die Bahnstrecke zwischen Giesing und Holzkirchen war wegen schadhafter Schwellen an mehreren Weichen im Bereich Deisenhofen und Unterhaching gesperrt worden. Die DB InfraGo hat in den vergangenen Tagen Baufirmen gebunden, Materiallieferungen abgesichert und die Planungen für die Bauarbeiten abgeschlossen. In den kommenden Tagen sollen alle beschädigten Weichen in Unterhaching temporär ausgebaut und durch gerade Schienen überbrückt werden (wir hatten berichtet). Dadurch können die S-Bahnen der Linie S3 ab dem 10. Juli wieder zwischen Giesing und Deisenhofen fahren. Für den Bahnhof Deisenhofen konnte die DB InfraGO die Weichenproduktion und -lieferung zusammen mit dem DB-eigenen Schwellen- und Weichenwerk deutlich beschleunigen, sodass bis zum 17. Juli komplett neue Weichen im Bahnhofsbereich eingebaut werden können. Somit können dann wieder alle Züge regulär verkehren: die S3 zwischen Mammendorf und Holzkirchen sowie die BRB zwischen München Hauptbahnhof und dem Oberland/Mangfalltal. Bis zum 10. Juli verkehren die S-Bahn München und die BRB nach dem aktuellen Ersatzkonzept. So fahren im 20-Minuten-Takt Ersatzbusse zwischen Holzkirchen und Giesing mit Halt an allen Stationen.
Die Sperrung der Strecke ohne großen Vorlauf für Pendler, Schüler und Ausflügler hatte wie berichtet südlich von München für massiven Frust bei Fahrgästen gesorgt. Kritik von Fahrgastvertretern, dem bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und dem Landkreis München gab es auch am Schienenersatzverkehr: Die kurzfristig organisierten Großraumtaxis und Busse boten nicht genug Platz und fuhren nicht nach einem festen Fahrplan – was besonders Schüler und Pendler vor Probleme stellte. Inzwischen seien die Ersatzbusse im 20-Minuten-Takt zwischen Giesing und Holzkirchen unterwegs, teilte die Bahn mit.
Bernreiter hatte Anfang der Woche mit Philipp Nagl, dem Vorstandsvorsitzenden der DB InfraGO telefoniert und sich für eine schnelle Lösung eingesetzt. „Ich freue mich, dass die Bahn nun schnell Taten folgen lässt“, sagte er gestern. Um die Strecke möglichst schnell wieder für Züge befahrbar zu machen, würden manche der beschädigten Weichen vorerst durch gerade Schienen ersetzt, teilte die Bahn mit. Andere Weichen sollen durch neue ersetzt werden – das Schwellen- und Weichenwerk der Bahn habe die Fertigung extra beschleunigt.
Auch Christoph Göbel (CSU), Landrat im Kreis München, freute sich über die Nachricht, betonte aber: „Für den Schülerverkehr brauchen wir dringend eine Lösung.“ Die regulären MVV-Busse seien massiv überlastet, weil der Schienenersatzverkehr die Fahrgastströme nicht auffangen kann, kritisiert Göbel. Der Landrat sieht hier klar die Bahn in der Verantwortung.