Die Feuerwehr löscht einen Brand nach dem Absturz des Kleinflugzeuges in der Nähe von Wald im Pinzgau. © dpa
Ebersberg/Oberschleißheim – Es herrschte bestes Flugwetter am Samstag, als am Flugplatz Oberschleißheim um 11.21 Uhr eine einmotorige Maschine des Ikarus Luftsportclubs Schleißheim abhob. Eine Robin DR400/180, an Bord vier Personen: Der erfahrene Pilot (59) aus Markt Schwaben und seine drei Passagiere – ein 70-Jähriger aus dem Kreis Ebersberg, dessen Sohn (33) und seine gleichaltrige Freundin, die beide in Regensburg lebten. Es sollte ein Rundflug ins Pinzgau im Bundesland Salzburg werden, wohl um von oben die herrlichen Krimmler Wasserfälle zu bestaunen. Doch es wurde für alle vier ein Flug in den Tod.
Die Maschine war gegen Mittag bereits im Bereich der Wasserfälle, als in Wald im Pinzgau, oberhalb der Gerlos Bundesstraße, das Flugzeug in ein Waldstück stürzte und sofort in Flammen aufging. Bäume, Büsche, Sträucher brannten um das Wrack. Mehrere Feuerwehren aus der Region eilten sofort zu der Absturzstelle – in der Hoffnung, noch Überlebende zu finden. Sie suchten nach ihnen, gleichzeitig löschten sie auch das Areal. Doch die Hoffnung, dass die Insassen den Absturz lebend überstanden haben könnten, erfüllte sich nicht. Alle vier starben.
„Es war ein kleiner Waldbrand“, sagte Bezirksfeuerwehrkommandant Klaus Portenkirchner später. Bis 15 Uhr war das Feuer gelöscht. Die Feuerwehr war nach eigenen Angaben mit mehr als 70 Einsatzkräften am Unglücksort. Neben dem Löschen des Wracks und des umgebenden Gehölzes sei es auch darum gegangen, eine etwaige Sprengladung an Bord vor der Bergung der Opfer zu entschärfen. Leichte Flugzeuge sind meist mit einem Rettungspaket ausgestattet. Im Notfall wird eine Rakete samt Fallschirm durch das Dachs der Maschine geschossen. Nach Öffnen des Fallschirms kann das Flugzeug sanft zu Boden sinken. Es deute aktuell nichts darauf hin, dass das System aktiviert wurde, sagte eine Polizeisprecherin. Vom Flugzeugwrack blieb wegen des Infernos fast nichts übrig. Ein Traktor beförderte den völlig verrußten Propellermotor aus dem Dickicht. Am Absturzort selber blieb nur eine großer schwarzer Kreis im Waldboden. Wie es zu dem Absturz kam, wird nun ermittelt. Laut Landespolizei Salzburg ordnete die Staatsanwaltschaft die Obduktion aller Verunglückten, die Sicherstellung des Wracks sowie die Zuziehung eines Sachverständigen an. JA/MC