Alles zerrinnt zwischen den Fingern, nichts lässt sich festhalten, auch die herrlichsten Momente nicht, sosehr der Mensch nach Bewahrung des Glücklichmachenden strebt. Man denke an Faust, nachdem er die Wendung vom Erkenntnis- zum Genussstreben vollzogen hat: „Werd‘ ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! Du bist so schön!“. Dann wäre er bereit unterzugehen. Gogol beschreibt in seiner Novelle das Versiegen von Freude sehr bildhaft. Am Ende gehe sie im Alltagszustand der Seele auf, so wie ein Kreis auf dem Wasser, von einem Stein hervorgerufen, sich allmählich der glatten Oberfläche angleiche. Beklagen wir es nicht, und trösten wir uns damit, dass auch das Furchtbare mit der Dauer etwas von seinem Schrecken verlieren kann.PROF. DR. KLAUS MICHAEL GROLL