LIEBE KINDER

von Redaktion

Ach, was ist es nun wieder schön an unserem See. „Wieder“ schnattere ich, weil es in den vergangenen Wochen manchmal gar nicht so schön war. Es kamen so viele Zweibeiner, dass wir Enten kaum mehr ein ruhiges Plätzchen fanden.

Sogar Franz-Joseph, unser Karpfen-Freund, blubberte: „I mog de Zwoabeiner eigentlich ganz gern, weil ma de manchmoi an Stückl Brot ins Wasser schmeißn, aber jetzad sans wirklich boid zvui.“ Es war nämlich so, dass manche Zweibeiner sogar in das Schilf, wo Franz-Joseph nach Futter suchte, hineinstapften oder mit diesen riesigen Brettern, welche die Zweibeiner SUP-Boards nennen, hineinpaddelten. „Wenn i Flügel hätt so wie ihr, dann dad i mir an anderen See suacha“, blubberte Franz-Joseph. „Ich kann dich gut verstehen“, quakte Klara mitfühlend. Sie selbst war einmal fast von einem SUP-Board gerammt worden, als sie im Schilf friedlich döste. Doch vorgestern geschah ein kleines Wunder. Früh am Morgen hörten Klara und ich, als wir auf der noch leeren Uferwiese saßen, Agnes vom See her plötzlich laut schnattern: „Klara! Paula! Kommt schnell!“ Wir schwammen auf den See hinaus, und waren begeistert. Die Zweibeiner hatten einen Wasserzaun mit Bojen vor dem Schilf befestigt. Auf Schildern stand: „Ruhezone unserer Wildtiere. Nehmt Rücksicht. Schwimmen und Befahren nicht gestattet“.

Eure Paula

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