Wo der König am liebsten schlief – und wo er feierte

von Redaktion

Linderhof, Königshaus am Schachen, Herrenchiemsee, Neuschwanstein: Die vier Welterbe-Schlösser im Steckbrief

Schlichter Holzbau mit orientalischer Pracht: das Haus am Schachen. © Huber Images

Gebaute Träume nach dem französischem Vorbild: Schloss Herrenchiemsee. © Julius L. Zahn/Shutterstock

Das Lieblingsschloss des Königs, aber etwas abgelegen: Linderhof. © Dominik Bartl

Linderhof: des Königs Lieblingsschloss

Auf Flur der Gemeinde Ettal entstand das Schloss zwischen 1870 und 1886. Es war das Lieblingsschloss König Ludwigs II., in dem er am meisten Zeit verbrachte. Berühmt ist Linderhof für die Venusgrotte, eine künstliche Tropfsteinhöhle, in die sich der König in seine Fantasiewelt zurückzog. Öffnungszeiten: 1. April bis 15. Oktober, täglich 8.30 bis 17.30 Uhr. 16.Oktober bis 31. März, täglich 9.30 bis 16 Uhr. Die Venusgrotte ist vom 11. April bis 15. Oktober geöffnet, täglich 9 bis 18 Uhr. Anreise: Mit dem Auto nach Ettal und auf die Staatsstraße ST2060. Parkplätze direkt am Schloss, Parkplatzgebühr: 3 Euro für 2 Std. Mit der Bahn zum Bahnhof Oberammergau, weiter mit dem Bus 9622 nach Linderhof. Eintritt: Der Besuch ist nur mit Führung möglich. Tickets: 10 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Tickets für den Schlossbesuch gibt es online (linderhof.bsv-ticketshop.de). Kombi-Tickets (Schloss und Venusgrotte, 13 Euro) oder nur Grotte für 8 Euro, gibt’s nur an der Schlosskasse. Tipp: Ein Besuch geht auch spontan. Beim Test am 13. Juli waren für diesen Tag noch Tickets für eine Familie (4 Personen) verfügbar.

Haus am Schachen: Höchste Pracht

Von außen ist das Königshaus am Schachen im Wettersteingebirge, erbaut von 1869 bis 1872, ein schlichter Holzbau. Auch das Erdgeschoss ist einfach gehalten. Im Obergeschoss aber herrscht orientalische Pracht mit Springbrunnen, Pfauenfedern und vergoldeten Diwanen. König Ludwig II. feierte hier auf 1886 Meter Höhe alljährlich seinen Geburts- und Namenstag. Öffnungszeiten: 7. Juni bis 5. Oktober, täglich von 11 bis 15 Uhr. Anreise: Das Königshaus am Schachen ist auf mehreren Wegen, aber nur zu Fuß erreichbar. Mit dem Auto zum Wanderparkplatz Elmau, der Parkplatz ist gebührenfrei, die Mautstraße dorthin kostet 5 Euro.. Von dort über den Forstweg hinauf zum Königshaus. Mit der Bahn: Fahrt nach Garmisch-Partenkirchen, von dort Aufstieg über die Partnachklamm. Die Touren zum Königshaus am Schachen dauern insgesamt zwischen 6 bis 8 Std. Eintritt: Der Besuch ist nur mit Führung möglich. Tickets: 5 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Tipp: Unterhalb des Königshauses liegt das Schachenhaus, das einst als Versorgungshaus für das Königshaus diente. Hier können Besucher übernachten.

Herrenchiemsee: dem Sonnenkönig zur Ehre

Ludwig II. ließ das Neue Schloss Herrenchiemsee als sein persönliches Versailles und als „Tempel des Ruhms“ für den von ihm verehrten Sonnenkönig Ludwig XIV. errichten. Berühmt ist das Schloss inmitten des Chiemsees für seinen Spiegelsaal und das Paradeschlafzimmer des Königs, in dem er selbst aber nie übernachtet hat. Öffnungszeiten: Sommer: 1. April bis 24. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr. Winter: 25. Oktober bis 31 März, täglich von 10 bis 16.45 Uhr.. Anreise: Mit dem Auto über A8 nach Prien am Chiemsee, am Kreisverkehr der Beschilderung „Königsschloss“ folgen bis zum Parkplatz. Parkgebühr für den Tag: 7,50 Euro. Von der Anlegestelle verkehren regelmäßig Schiffe zur Herreninsel. Mit der Bahn zum Bahnhof Prien am Chiemsee, von dort weiter mit der Chiemsee-Bahn zur Anlegestelle. Kosten Schifffahrt zur Herreninsel hin und zurück: Erwachsene 11,20 Euro, Kinder 6 bis 15 Jahre, 5,60 Euro. Eintritt: Der Besuch des Schlosses ist nur mit Führung gestattet. Tickets: 14 Euro, Kinder und Erwachsene bis 18 Jahre sind frei. Tickets können online geordert werden (herrenchiemsee.bsv-ticketshop.de). Restkarten gibt es an den Kassen am Anleger auf der Insel. Tipp: Wer sichergehen möchte, bucht seine Karten online. Beim Test am 13. Juli waren für alle kommenden Tage noch Tickets für eine Familie (4 Personen) verfügbar.

Neuschwanstein: Traumschloss in Weiß

Erbaut 1869 bis 1892 nach dem Vorbild einer mittelalterlichen Burg gilt Schloss Neuschwanstein mit seinen hohen weißen Mauern und Türmen als das märchenhafteste aller deutschen Schlösser. Mit rund 1,4 Millionen Besucher jährlich ist das Schloss bei Füssen eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Öffnungszeiten: Sommer: 1. April bis 15. Oktober, täglich von 9 bis 18 Uhr. Winter: 16. Oktober bis 31. März,täglich von 10 bis 16 Uhr. Anreise: Mit dem Auto über die A7, Ausfahrt Füssen bis nach Hohenschwangau. Parken auf vier gekennzeichneten Parkplätzen. Parkplatzgebühr: 12 Euro für 6 Std. Mit der Bahn bis nach Füssen, weiter mit dem Bus 73 oder 78 bis Haltestelle Hohenschwangau. Zum Schloss hinauf geht es zu Fuß (40 Min.), per Bus oder Pferdekutsche. Eintritt: Der Besuch ist nur mit Führung möglich. Tickets: 21 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sind frei. Dringende Empfehlung: Bestellen Sie die Tickets online im offiziellen Ticket-Shop., hier kosten Kinder eine Gebühr von 2,50 Euro (shop.ticket-center-hohenschwangau.de). Resttickets, aber nur für denselben Tag, gibt es im Ticket-Center vor Ort. Diese Karten sind jedoch früh ausverkauft. Tipp: Buchen Sie rechtzeitig. Im Test am 13. Juli waren erst wieder am 18. August Tickets für eine Familie (4 Personen) verfügbar. Wenn Sie können, besuchen Sie das Schloss werktags, außerhalb der Ferienzeiten und ganz in der Früh.

Was noch Welterbe wurde

Insgesamt zwölf Stätten wurden zum Welterbe ernannt. Neben den vier bayerischen Schlössern sind das die prähistorischen Steinreihen von Carnac, die minoischen Paläste Kretas, Knossos, der versunkene Hafen Port-Royal auf Jamaika, Zeugnisse des Königreichs Khuttal in Tadschikistan, prähistorische Kunst und Architektur Sardiniens und der Pilgerweg des Volkes der Wixarika in Mexiko. OSS

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