Gesten hielten wir im Schilf am Seeufer unseren Mittagsschlaf, als Klara quakte: „Schaut mal, da schlüpft eine Libelle.“ Die Libellenlarve krabbelte einen Stängel hoch und blieb starr sitzen. Wir beobachteten sie gespannt. Es dauerte eine Weile, dann platzte sie am Rücken und am Kopf auf, und heraus krabbelte ein Tier, das schon viel mehr nach Libelle aussah. „Jetzt muss sie nur noch ihre Flügel aufpumpen und dann ,Voila‘ – ab in die Luft“, schnatterte Agnes. Wir Enten haben schon oft Libellen beim Schlüpfen beobachtet. Sie leben als Larven im Wasser, wo sie sich mehrmals häuten und jedes Mal ein Stück größer werden. Dieses Larvenstadium dauert bei manchen Arten sechs Jahre.
„Schaut die riesigen Augen an“, quakte Klara, die die Libelle fasziniert beobachtete. „Im Prinzip sind es viele kleine Augen, von denen jedes ein Bild an das Gehirn sendet, das wiederum aus diesen Einzelbildern ein großes Bild zusammensetzt“, quakte Agnes. „Sag, Agnes, du weißt doch bestimmt, aus wie vielen Einzelaugen so ein Facettenauge besteht?“, schnatterte ich. „Bei Libellen können es 28 000 sein“, quakte Agnes, „und sie können bis zu 250 Bilder pro Sekunde auflösen, also an das Gehirn senden.“ Ich rechnete nach. „Dann bekommt das Gehirn pro Sekunde bis zu sieben Millionen Bilder geliefert.“ „Und sowas hat in dem kleinen Libellenkopf Platz“, quakte Klara, „echt krass.“
Eure Paula