Das Luftbild des Labyrinths im Pflanzenfeld zeigt die Europakarte mit der großen Friedenstaube von Picasso. © Peter Kneffel/dpa
Utting – Europa mit der Friedenstaube – das ist dieses Jahr das Motiv des Feld-Labyrinths Ex Ornamentis in Utting am Ammersee. Ein Irrgarten mit politischer Dimension, betrachtet man die verschlungenen Wege auf der Suche nach Frieden in der Ukraine, aber auch in Nahost und in anderen Teilen der Welt mit kriegerischen Auseinandersetzungen. Corinne und Uli Ernst bieten seit 1999 jedes Jahr ein Pflanzenlabyrinth zu verschiedenen Themen.
Nicht zum ersten Mal wählten die beiden das Friedenszeichen: Schon 2022 mähten sie wenige Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges eine Weltkarte mit Friedenstaube in die Landschaft. 2023 war es ein Motiv zu 100 Jahre Disney und im vergangenen Jahr zeigte das Pflanzenfeld zum 50-jährigen Jubiläum der Zeichentrickreihe „Wickie und die starken Männer“ das typische Wikingerschiff mit Wickie und seinem Vater Halvar. 2017 irrten die Gäste zu 500 Jahre Reformation durch ein Porträt von Martin Luther.
An die zwei Meter hoch sollen die grünen Wände unter anderem aus Sonnenblumen, Hanf, Mais, Wilde Malve, Zierkürbissen und Bohnen sein, wenn das Labyrinth heute Nachmittag für Besucher öffnet. Bis zum 28. September werden wie jedes Jahr hunderte Besucher erwartet. Eintritt: Erwachsene 7 Euro, Kinder (5 bis 11 Jahre) 6 Euro, Jugendliche (12 bis 17) 6,50 Euro.
Zum Labyrinth gehört auch ein Suchspiel, bei dem man quer durch Europa und damit durchs Labyrinth reisen muss – etwa für Fußballfans, Gourmets, Weinkenner, Erfinder und Tierliebhaber, wie Corinne Ernst erklärt. Die Suche nach den einzelnen Stationen sei teils kniffelig, sagt sie. Ansonsten aber müsse niemand Angst haben, sich ernsthaft zu verlaufen: Letztlich stoße man immer auf den Weg um das Bild, der zum Ausgang leite. Auch dieses Jahr haben die Ernsts den Irrgarten in Zusammenarbeit mit Studenten der Fakultät für Geoinformation von der Hochschule München erarbeitet. Die angehenden Vermessungsingenieure halfen beim Einmessen und Einzeichnen des Bildes. Das geschah vor gut zweieinhalb Monaten – bevor die Pflanzen groß wurden. „Wir müssen dann die Zeichnung wiederfinden und herausmähen.“ Das überdimensionale Bild hat eine Fläche von rund 18 000 Quadratmetern. Die Wege, die in die Pflanzen hineingemäht wurden, sind mit Stroh bestreut. Die Flügel der Taube sind mit weißem Kalk ausgestreut.