Sauerei im Schulbus: Fahrer wollen nicht mehr

von Redaktion

Kreis Fürstenfeldbruck: Nach Dauer-Vandalismus fürchten Bürgermeister den Verlust der Linie

Sogar eine Scheibe ging schon zu Bruch.

Alltag im Bus: Müll in jeder Ecke. © Privat (2)

Ein Teil der Busflotte der Firma Neumeyr. Bis zum Schuljahresende fahren sie noch nach Schondorf und Dießen. © tb

Fürstenfeldbruck – Als Schulbusfahrer braucht man oft ein dickes Fell. Aber was sich derzeit im westlichen Landkreis Fürstenfeldbruck auf dem Weg zu den Realschulen Schondorf und Dießen abspielt, geht offenbar deutlich über alltägliche Schülerstreiche hinaus. Stefanie Neumeyr, Chefin des gleichnamigen Busunternehmens, klagt: „Viele unserer Fahrer weigern sich mittlerweile, diese Linien zu fahren.“

Was ist da los? Neumeyr berichtet von regelmäßiger Verschmutzung ihrer Busse – von Essensresten, Flaschen, Dosen und dem halben Hausmüll, der auf Sitzen und in den Gängen hinterlassen wird. Zweimal täglich müsse sie ihre vier Schulbusse mittlerweile reinigen lassen. Dazu werde im Bus geraucht, Stinkbomben flögen und immer wieder komme es zu derben Beschimpfungen, auch gegenüber den Fahrern.

Der Ärger über diese Zustände hat mittlerweile auch die Lokalpolitik erreicht. Er habe zwar gewusst, dass es in den Bussen „knackig zugeht“, sagt etwa Christoph Gasteiger, Bürgermeister von Moorenweis. Aber das Ausmaß habe ihn dann doch schockiert. Die Konsequenz: Ein Elternbrief mit deutlichen Appellen an die Erziehungsberechtigten, ihren Sprösslingen ins Gewissen zu reden. Die Rathauschefs von fünf umliegenden Gemeinden haben mitunterzeichnet.

Die Sorge in den Rathäusern ist jedenfalls groß, dass bald gar kein Bus mehr zu den beiden Realschulen fährt. Denn zum Schuljahresende läuft der Vertrag mit den Neumeyr-Bussen aus. Und Chefin Stefanie Neumeyr hat kein großes Interesse, die Linien weiter zu bedienen. Ob sich ein anderes Unternehmen bei dieser Vorgeschichte findet: zumindest fraglich.EVA STRAUSS

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