Ehrwald – Eine Naturgewalt hat die Betreiber und Besucher der Ehrwalder Gamsalm am Samstagabend aufgeschreckt. Die Wirtin, Sabine Ostler aus Garmisch-Partenkirchen, hörte einen Knall und sah gewaltige Gesteinsmassen der Hütte entgegenkommen. Weil sie befürchtete, dass die Mure, die sich aus dem Gamskar gelöst hatte, auch ihre Hütte trifft, alarmierte sie die Feuerwehr.
Zu dem Zeitpunkt befanden sich acht Mitarbeiter sowie 60 Hochzeitsgäste in der Gamsalm. Zur Erleichterung aller Beteiligten konnte die Feuerwehr Entwarnung geben. Die Geröll-Lawine blieb auf der Piste des ehemaligen Gamskarlifts und zog an der Alm vorbei. „Gott sei Dank“, sagte die Wirtin. „Wir hatten ein Riesenglück.“ So konnten die Hochzeitsgäste nach diesem Schrecken ungestört weiterfeiern.
Am gestrigen Sonntag waren Sabine Ostler und ihr Team erneut gefordert: Aufräumen war angesagt. Schlamm und Kies hatten die Terrasse überschwemmt. Erst im vergangenen Jahr hatte sich Anfang August ein Felssturz auf der Tiroler Seite der Zugspitze ereignet. Auch damals feierte ein frischvermähltes Paar seine Hochzeit in der idyllisch gelegenen Hütte. Da kam das Geröll auf etwa 1600 Metern Höhe, gut 300 Meter über ihrem Betrieb, zum Stillstand. Diesmal hat es sich seinen Weg weiter hinunter Richtung Tal gesucht. Nun gibt es Überlegungen, einen Schutzwall oberhalb der Gamsalm zu errichten.TAB