Bamberg – Am Landgericht Bamberg startet am Montag der Prozess gegen den mutmaßlichen Kopf eines international agierenden Cybertrading-Netzwerkes, das blauäugige Anleger um Millionen gebracht haben soll. Die Kriminellen haben nach Überzeugung der Anklage ein Firmengeflecht mit Call Centern in der Ukraine, in Serbien und Bulgarien unterhalten. Von dort wurden Anleger mit unseriös hohen Renditeversprechen gelockt – deren Geld soll direkt in die Taschen der Betrüger geflossen sein.
Zahlreiche Mitglieder des Netzwerks wurden bereits gefasst und zu teils hohen Haftstrafen verurteilt. Im Rahmen der Ermittlungen wurden bei einer spektakulären Überführung aus der Ukraine auch zwei Luxusautos – ein Rolls-Royce und ein Lamborghini – per Flugzeug nach Deutschland gebracht. Als Hauptverdächtiger gilt ein 36 Jahre alter Mann mit ukrainischer und israelischer Staatsbürgerschaft. Ihm wird vorgeworfen, an der Leitung des Betrugsnetzwerkes in entscheidender Funktion beteiligt gewesen zu sein und die Schein-Plattformen Trade Capital und Fibonetix unterhalten zu haben. Gemeinsam mit seinen Mittätern soll der Mann 399 identifizierte Personen um insgesamt mindestens knapp zehn Millionen Euro gebracht haben.