Memmingen – Ein Schweinemastbetrieb im Unterallgäu steht im Verdacht, gravierende Verstöße gegen das Tierwohl begangen zu haben. Die Kontrollbehörde für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (KBLV) hat Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Memmingen gestellt. Die Staatsanwaltschaft bestätigte den Eingang, machte aber unter Berufung auf laufende Ermittlungen keine Angaben zur Art der Vorwürfe. Der Betreiber der Schweinemastanlage wollte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen äußern.
Ins Rollen gebracht hatte den Fall die Tierrechtsorganisation „Soko Tierschutz“, die heimlich Aufnahmen in dem Mastbetrieb gefertigt hatte. Auf ihrer Webseite zeigt die Organisationen teils schockierende Bilder von verschmutzten Stallungen sowie kranker und verletzter Tiere. Die Strafanzeige bezieht sich auf einen Fall eines lahmenden Tieres, das offenbar nicht behandelt und auch nicht getötet wurde.
Im Rahmen der Kontrolle seien „bauliche sowie veterinärfachliche Feststellungen im Bereich des Tierschutzes und Tierwohls getroffen“ worden, sagte ein KBLV-Sprecher. „Unsere Kontrolleure haben vor Ort mündliche Anordnungen zur Sicherung der Einhaltung der Tierschutzvorgaben erlassen“, sagte er. Diese Anordnungen habe die KBLV umgehend mit einem zwangsgeldbewehrten schriftlichen Anordnungsbescheid bestätigt und ergänzt.
Die Anlage im Allgäu besteht aus drei Mastanlagen, die kürzlich zu einer Anlage zusammengefasst wurden. Dort stehen rund 3000 Schweine. Bereits bei einer Kontrolle im Februar seien Mängel festgestellt worden. Diese seien nachweislich abgestellt worden.DPA