Die einen sehen es pragmatisch, die anderen finden die Aktion makaber. Fakt ist: Frederick, Tinkia und Lina sorgen für Wirbel im mittelfränkischen Aufkirchen im Kreis Ansbach. Denn die drei Duroc-Schweine, die im Pfarrgarten aufwachsen, sollen bei einer Tombola verlost werden und unters Messer kommen. Der Erlös geht in die Sanierung der barocken Orgel von St. Johannis, so der Plan der Kirchengemeinde, die die Tiere mästet. Doch Tierschützer laufen Sturm.
Die Vorgeschichte: Die Orgel ist mit Baujahr 1663 eine der ältesten Süddeutschlands. Die Aufkirchner wollen sie retten. Das kostet 400 000 Euro. So entstand die Idee einer Tombola, bei der es auch die Schweine zu gewinnen gibt. Am Tag des Schlachtschüssel-Fests am 8. November sollen 100 Lose mit Preisen bedacht werden. Hauptpreis sind Musical-Tickets. Aktivisten der Tierrechtsorganisation Peta finden es makaber, den Schweinen Namen zu geben und dann „ihre Leichenteile als Preise wie auf einem Jahrmarkt zu verlosen“. Sie lösten eine Kritik-Welle aus, die Gemeindepfarrer Christian Dellert erreichte. Er betont, dass Schweinehaltung zum Pfarrerdasein in Franken gehöre. „Menschen auf dem Land haben kein Problem mit Landwirtschaft, Nutztierhaltung und dem Essen von Schweinefleisch aus guter Haltung.“ Letzere hat das zuständige Veterinäramt bestätigt.TEXT/FOTO: EPD