Neulich waren wir in der Stadt beim Eisessen. Auf dem Heimweg watschelten wir an einem Reisebüro vorbei, das Bilder von Sandstränden in unterschiedlichen Farben zeigte. „Ich dachte immer, Sand ist hellbraun“, quakte ich.
„Die Farbe hängt davon ab, wie und wo der Sand entstanden ist“, schnatterte Agnes. „Der Sand, den wir heute in der Wüste oder am Strand sehen, ist vor sehr, sehr langer Zeit entstanden. Unsere Erde besteht aus verschiedenen Gesteinen, die aus ganz unterschiedlichen Stoffen, den Mineralien, zusammengesetzt sind. Das Gestein war während Jahrmillionen Sonne, Regen und Wind ausgesetzt. Durch Hitze, Kälte, Wind und Wetter wird das Gestein in kleinere Brocken, Steine, Kies und Körner verwandelt. Diesen Prozess nennt man Verwitterung. Brocken, Steine, Kies und Körner werden dann durch Wasser oder Wind weitertransportiert. Zum Beispiel durch Flüsse zu einem See oder Meer. Durch Aneinanderstoßen mit anderen Gesteinsstücken werden sie immer kleiner und runder. Sand ist also nichts anderes als winzig kleine Steine.“ „Und wie entstehen die verschiedenen Farben?“, schnatterte ich ungeduldig.
„Das hängt von den Mineralien ab“, erklärte Agnes. „Quarz ist eines der häufigsten, deshalb treffen wir auch oft auf den hellbraunen Quarzsand. Schwarzen oder grünen Sand finden wir zum Beispiel auf den Kanarischen Inseln oder auf Hawaii. Diese Inseln sind aus Vulkanen entstanden. Vulkangestein enthält schwarzen Basalt und grünes Olivin. Durch die Verwitterung des Vulkangesteins sind schwarze und grüne Strände entstanden.“ „Könnt ihr euch vorstellen, an einem schwarzen oder grünen Strand zu baden?“, schnatterte Klara.
„In den Tropen ist der Sand oft weiß, dort gibt es den Papageifisch“ quakte Agnes. „Der knabbert und nagt mit seinen starken Zähnen am liebsten an abgestorbenen Korallen, die bestehen aus Kalkstein. Die unverdaulichen Reste scheidet er als weißen Sand wieder aus. Es wird angenommen, dass ein Papageifisch im Jahr durchschnittlich gut und gerne mehrere hundert Kilo Sand produzieren kann.
Wenn man nach Afrika in die Wüste fährt, sieht man vor allem rötlichen Sand. Dort ist es das Mineral Eisen, welches den Sand rot färbt.
Neben dem Strand gibt es Sand auch an vielen anderen Orten auf der Welt. In Flüssen und auf dem Grund vieler Seen. Oder denkt nur an die großen Sanddünen in der Wüste oder die Wanderdünen in Europa. Zusammenfassend kann man sagen, dass Sand aus winzigen Gesteinsstückchen besteht und je nach Mineralart eine andere Farbe hat!“
„Lasst uns daheim gleich mal schauen, ob es in unserem See auch Sand gibt“, schlug ich meinen Freundinnen vor.
Eure PaulaTEXT: GABRIELE HANKE