Hallein – Waldrappe gelten als stark gefährdete Vogelart, umso trauriger ist es, dass nun eines der Tiere unter äußerst unglücklichen Umständen gestorben ist. Das Männchen mit dem Namen Titanus wurde auf einem Golfplatz in Hallein-Rif (Land Salzburg) von einem Golfball tödlich getroffen. Die Leiterin der Anlage sagte dem ORF nach dem tragischen Vorfall: „Dem Spieler habe das furchtbar leidgetan.“ Der österreichische Biologe Johannes Fritz, Leiter und Gründer des österreichischen „Waldrappteam Conservation and Research“, der sich für die Wiederansiedlung des im Mittelalter fast ausgerotteten Vogels engagiert, sprang dem Golfspieler zur Seite. Er sprach von einem „bedauerlichen Vorfall“, bei dem niemandem ein Vorwurf zu machen sei.
In Brutgebieten im Süden seien solche Zwischenfälle sogar an der Tagesordnung. Dort sind Golfplätze eine Oase in der ansonsten kargen und trockenen Vegetation. Waldrappe suchen hier gerne nach Nahrung. Das tat wohl auch Titanus, er soll auf dem Golfplatz mit dem Schnabel nach Insekten gestochert haben. Beim Abflug vom Green traf ihn dann das weiße Geschoss wie aus dem Nichts.
Damit sich eine solcher Vorfall nicht wiederholt, hat das Golfplatz-Management angeboten, Spielflächen zu sperren, auf denen sich Waldrappe befinden. Biologe Johannes Fritz dazu im ORF: „Das ist wirklich ein vorbildlicher Umgang.“MC