Westfleisch steigt im Schlachthof-Poker ein

von Redaktion

Vion vor Rückzug aus Deutschland – mehrere Interessenten für vier Werke in Bayern

München – Der Westfleisch-Konzern aus Münster möchte die Schlachthöfe des Konkurrenten Vion übernehmen. Das bestätigte das Unternehmen auf Anfrage. Details sollen nächste Woche bekannt gegeben werden. Das niederländische Schlachtunternehmen Vion plant, sich weitgehend aus Deutschland zurückzuziehen und mehrere Standorte aufzugeben – darunter in Bayern zwei Rinderschlachthöfe in Buchloe und Waldkraiburg sowie zwei Häuteverarbeitungsbetriebe in Memmingen und Eching-Weichenau.

Die Premium Food Group (ehemals Tönnies-Gruppe) hatte bereits im vergangenen Jahr eine Grundsatzvereinbarung zur Übernahme getroffen. Das Bundeskartellamt untersagte den Kauf aber im Juni. Die Premium Food Group legte dagegen daraufhin Beschwerde ein. Die Entscheidung wird nun vom Oberlandesgericht Düsseldorf geprüft. Die Premium Food Group äußerte sich zurückhaltend zum Interesse des Konkurrenten. „Wir haben sowohl für die Landwirtschaft als auch die Betriebe ein tragfähiges Zukunftskonzept aufgestellt, von dem wir überzeugt sind“, sagte der geschäftsführende Mitgesellschafter Maximilian Tönnies. Die Landwirte benötigten eine zukunftsfähige Verarbeitungsstruktur. „Wir haben hierzu ein weitreichendes Angebot gemacht und mit der Vion einen rechtsgültigen Vertrag.“

Die Wettbewerbshüter stoppten die Übernahme der Vion-Standorte, weil sie eine marktbeherrschende Stellung zum Nachteil von Landwirten und Wettbewerbern befürchten. Ein möglicher Kauf durch Westfleisch müsste ebenfalls überprüft werden.DPA

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