Mammendorf – Sie riskieren ihr Leben für den Adrenalin-Kick: Seit geraumer Zeit werden der Bundespolizei zwischen Augsburg und München immer wieder sogenannte „Train-Surfer“ gemeldet – also Menschen, die sich von außen an Zügen festhalten und mitfahren. Am frühen Sonntagmorgen konnte die Bundespolizei bei Mammendorf im Kreis Fürstenfeldbruck einen Jugendlichen festnehmen und einen weiteren identifzieren.
Wie die Bundespolizei berichtet, bestiegen am Bahnhof in München-Pasing kurz nach Mitternacht zwei Personen eine Kupplung des ICE 618. Sie hielten sich außen fest und fuhren mit dem Schnellzug – Ziel: Kiel – mit. Doch eine Zeugin hatte die beiden beobachtet und alarmierte die Polizei. Die stoppte den ICE am Bahnhof Mammendorf. Nach Aussagen des Lokführers flüchtete einer der beiden, ein 15-jähriger Deutscher aus Augsburg, mit einem geklauten Fahrrad, wurde wenig später aber gestellt. Da ihn seine Mutter nicht abholen konnte, brachte die Polizei ihn gegen 5 Uhr heim.
Von dem zweiten „Train-Surfer“ fehlte jede Spur. Es sei nicht auszuschließen gewesen, dass er eventuell vom ICE gestürzt war. Wegen des schlechten Wetters konnten keine Helikopter starten, um die rund 30 Kilometer lange Strecke abzusuchen. Deshalb wurde die Feuerwehr um Unterstützung durch eine Drohne gebeten. Kurz bevor die Suchaktion startete, stellte sich heraus, dass der zweite Jugendliche ebenfalls in Mammendorf geflohen war. Die Polizei und seine Eltern erwarteten den 14-jährigen Deutschen am Morgen in seinem Zuhause in Augsburg. Die Polizei geht davon aus, dass die Jugendlichen schon öfter als „Train-Surfer“ unterwegs waren, unter anderem im Mai in Mittelfranken auf einem Regionalzug. MM