Kosten für Starnberger Tunnel explodieren

von Redaktion

Statt 320 jetzt 660 Millionen Euro – Ministerium muss Anstieg genehmigen

Hier entsteht ein teurer Tunnel – die Bautafel ist schon aufgestellt. © Andrea Jaksch

Starnberg – Die Kosten für den geplanten Starnberger Tunnel, in den die B2 verlegt werden soll, haben sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Das Bauwerk wird nun auf rund 660 Millionen Euro geschätzt, erklärte Marco Pulci, der beim Staatlichen Bauamt Weilheim die Projektgruppe Tunnel Starnberg leitet. Hinzu kommen Planungs- und Nebenkosten, die vom Freistaat übernommen werden. 2020 lagen die Kosten noch bei 320 Millionen Euro. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis liege dabei nach wie vor über 1, das heißt, das Bauwerk rentiert sich volkswirtschaftlich. Die Kosten sollen nun an das Bundesverkehrsministerium gemeldet werden, das den höheren Asugaben zustimmen muss.

„Spätestens jetzt muss es einem die Sprache verschlagen. Das Projekt läuft völlig aus dem Ruder“, kommentierte Stadtrat Michael Mignoli die Entwicklung. Josef Pfister sprach bereits davon, dass 1,2 Milliarden Euro bis zum Ende der mehrjährigen Bauzeit wohl realistischer seien.

Der Tunnel soll 2,2 Kilometer lang werden (inklusive Zu- und Abfahrten 3,1 Kilometer) und der überlasteten Ortsdurchfahrt von Starnberg einen Teil des Autoverkehrs abnehmen. Der eigentliche Tunnel mit Betriebsgebäuden, sechs Notausgängen, zwei Pannenbuchten und Lüftungsschacht soll in einem Hauptlos ausgeschrieben werden. 2026 könnte es losgehen.

Insgesamt gab das Staatliche Bauamt eine Bauzeit von sieben Jahren an. Es sind noch einige Klagen anhängig, mit denen sich Anwohner gegen geplante Logistikrouten (Anlieferung von Baumaterial) oder Erschütterungen wehren.PETER SCHIEBEL

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