Große Nachfrage bei Bahnhofs- missionen

von Redaktion

München – So viele Menschen wie noch nie suchen Hilfe an den bayerischen Bahnhofsmissionen. Die zwölf Stationen im Freistaat verzeichneten im vergangenen Jahr knapp 566 000 Gästekontakte und damit eine neue Höchstmarke, wie der Verband IN VIA Bayern mitteilte. Bereits in den Vorjahren war die Zahl der Hilfesuchenden stetig gestiegen. Die Bahnhofsmission München war 2024 mit rund 297 000 Kontakten die am stärksten frequentierte Anlaufstelle.

Die Entwicklung zeige, „dass niederschwellige Hilfsangebote wie die Bahnhofsmissionen für immer mehr Menschen überlebenswichtig werden“, hieß es von der Arbeitsgemeinschaft der kirchlichen Bahnhofsmissionen. Alle zwölf Stationen in Bayern meldeten eine starke Zunahme an Gästen und Unterstützungsbedarf. Vor allem kämen seit Jahren immer mehr Menschen mit psychischen Belastungen, hieß es. Ihre Zahl stieg zuletzt erneut um mehr als 50 Prozent. Vor allem Armut, Wohnungslosigkeit, psychische Erkrankungen und Einsamkeit prägten den Alltag vieler Menschen, die sich an die Bahnhofsmissionen wenden. Die Belastung für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden wachse, zudem „stoßen sie räumlich an ihre Grenzen“, sagte Hedwig Gappa-Langer von IN VIA Bayern.

Zwar sehen die Bahnhofsmissionen ihre Verantwortung auch weiterhin in der Unterstützung von Bahnreisenden, insbesondere von älteren Menschen oder Personen mit Assistenzbedarf. Doch dafür brauche es dringend zusätzliche Freiwillige.

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