Spendenaktion für Sea-Eye

von Redaktion

Stadt Regensburg wird Pate von Seenotretter-Verein

Mit der Sea-Eye 5 rettet der Verein Flüchtlinge vor dem Ertrinken. © Lüdemann/Sea-Eye

Regensburg – Die Stadt Regensburg wird mit einer Patenschaft die Hilforganisation Sea-Eye unterstützen, die im Mittelmeer Flüchtlinge vor dem Ertrinken rettet. Außerdem ist eine Spendenaktion geplant. Alle Beträge, die Bürger der Organisation von September bis Dezember spenden, werden von der Stadt verdoppelt. Der Beitrag der Stadt sei auf 30 000 Euro gedeckelt, berichtet Theresa Eberlein von den Grünen. Ihre Fraktion hatte den Antrag gestellt. „Sea-Eye ist vor zehn Jahren in Regensburg gegründet worden“, sagt sie. „Wir wollen mit der Patenschaft zeigen, dass wir nach wie vor hinter der Organisation stehen.“ Das sei jetzt besonders wichtig. Denn im Juni wurde bekannt, dass das Auswärtige Amt zukünftig kein Geld mehr für die zivile Seenotrettung bereitstellt. Die Vorgänger-Regierung hatte 2022 beschlossen, dass Seenotrettungsorganisationen mit zwei Millionen Euro jährlich unterstützt werden.

Seit Jahren gibt es viel Kritik an der Arbeit der Hilfsorganisationen im Mittelmeer. Gegner fürchten vor allem, dass sich mehr Flüchtlinge auf den gefährlichen Weg übers Meer machen könnten, weil Rettungsschiffe vor Ort sind. Das war auch für die Regensburger CSU das Hauptargument, gegen den Antrag der Grünen zu stimmen. „Wir wollen die illegale Migration über das Mittelmeer eindämmen“, betont der CSU-Fraktionssprecher Michael Lehner. Deshalb könne seine Fraktion keinen Verein unterstützen, der für einen Pull-Effekt sorge. Bis auf CSU und AfD schlossen sich alle Stadtrats-Fraktionen dem Antrag der Grünen an, er wurde mit acht zu fünf Stimmen bewilligt.

Gorden Isler, der Vorsitzende von Sea-Eye, ist sehr dankbar für diese Unterstützung. Nachdem das Geld vom Bund wegfällt, ist der Verein mehr denn je auf Spenden angewiesen. Entsetzt ist Isler darüber, dass sich die Regensburger CSU „wegen Argumenten, die nicht einmal belegt sind, auf die Seite der AfD stellt“. Die CSU verhalte sich in dieser Frage weder christlich noch sozial, betont er. KWO

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