Petershausen – In einem Pilotprojekt soll an der Kläranlage in Petershausen (Kreis Dachau) versucht werden, Partikel von Mikroplastik herauszufiltern und durch den Einsatz von Mikrolebewesen zu zerstören. Der sogenannte Biorieselbettreaktor, der im Forschungsprojekt „Plastic Worms“ der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) entwickelt wurde, wird in Zusammenarbeit mit der Bayreuther Firma ZWT Wasser-Abwassertechnik damit einem Praxistest unterzogen. „Das ist der erste derartige Reaktor an einer Kläranlage in ganz Deutschland, das ist Pionierarbeit“, sagte die Projektleiterin Sabine Grüner-Lempart, die an der HSWT eine Forschungsprofessur „Sustainable Bioengineering“ innehat. Dazu wurden auf Lavagestein aus der Eifel Pilze und Bakterien angesiedelt, die Plastik abbauen. die im Schnitt 343 Mikroplastik-Partikel, die in Petershausen pro Kubikmeter Abwasser anfallen, sollen vollständig „verstoffwechselt“ werden – „bis auf null“, wie Professorin Grüner-Lempart sagte. Bei dem Verfahren sollen „keine kritischen Abbauprodukte entstehen, sondern mit Kohlendioxid, Wasser und Biomasse nur harmlose Stoffe.“ Die Kapazität des Versuchsreaktors reicht, um etwa die Hälfe des gereinigten Abwassers auf der Petershausener Kläranlage noch dem „Plastic-Worm-Verfahren“ zu unterziehen. Ist das Projekt erfolgreich, könnte es ausgeweitet werden, etwa auf den Abbau von Medikamentenrückständen im Abwasser.PS