…bei Filmfest-Leiter Matthias Helwig. © Andrea Jaksch
Matthias Helwig hat für das Open Air des Fünf Seen Filmfestivals im Seebad Starnberg wie jedes Jahr ein buntes Programm zusammengestellt (Programm und Infos unter www.fsff.de). Doch das Wetter hat an den ersten Abenden nicht mitgespielt. Dennoch ist der 65-Jährige zuversichtlich, dass es diesen Monat noch einige unvergessliche Open-Air-Kinomomente geben wird.
Wie sehr müssen Sie jedes Jahr vor dem Filmfestival wegen des Wetters bangen?
Die ersten beiden Vorstellungen sind dieses Jahr mehr oder weniger ins Wasser gefallen. Viele raten mir, dass Festival schon früher im Sommer zu machen. Einmal habe ich es für Juni organisiert – und es hat trotzdem geregnet. Wir sind nun mal in Mitteleuropa, hier ist das Wetter nicht vorhersehbar. Es ist ein großes Risiko, ein Open-Air-Kino zu machen – aber wenn es klappt, ist es einfach wunderschön.
Was macht den Reiz des Open-Air-Kinos aus?
Gerade bei uns am Starnberger See ist das einfach toll: Das Wasser liegt ruhig vor einem, man sieht die Berge, manchmal gibt es noch ein wunderbares Abendrot. Das löst ein Gefühl der Freiheit und der Weite aus. Wir haben die besten Filme des Jahres im Programm. Wenn das Wetter schön ist, wird es ein großartiges Kinoerlebnis.
Heute Abend zeigen Sie als Premiere zwei neue Folgen von Hubert ohne Staller. Und wieder soll es regnen. Haben Sie Ausweichmöglichkeiten?
Es hat sich gezeigt, dass die Alternativen nicht ziehen. Wenn es regnet, kommen einfach wenige Gäste ins Open-Air-Kino. Für viele ist es keine Option, dann ins Kino zu gehen. Deshalb hoffen wir einfach, dass es heute Abend trocken bleibt.
Hat sich das schlechte Wetter beim Ticket-Vorverkauf bemerkbar gemacht?
Wir haben vor einem Monat mit dem Ticketvorverkauf begonnen, da waren alle noch optimistisch. Viele haben dann aber storniert, als das Wetter so trostlos wurde, wie es jetzt ist. Ab jetzt kann es ja nur noch besser werden.
Nach welchen Kriterien suchen Sie die Filme aus?
Es soll eine schöne Mischung sein. Natürlich sind Komödien beliebt. Genau wie Klassiker und Musikfilme. Ich wollte aber auch „Für immer hier“ zeigen – den Oscar-Gewinner für den besten ausländischen Film. Das ist ein bisschen schwere Kost, aber ich bin sicher, das wird hier auch geschätzt. Gerade bei solchen Filmen gibt es manchmal Beifall, obwohl gar kein Regisseur anwesend ist. Weil man ganz intensiv und gebannt der Geschichte zugeschaut hat.
Auch den Klassiker Dirty Dancing haben Sie im Programm. Funktioniert er immer noch so gut wie aktuelle Filme?
Das werden wir sehen. Auch wenn etwas weniger Zuschauer kommen, Klassiker sind einfach schön. Auch für mich. Als ich vor 40 Jahren mit dem Kino angefangen habe, war Dirty Dancing der große Hit. Manche Frauen waren damals fünf Mal oder noch öfter im Kino. Wie viele letztlich kommen werden, hängt aber wohl vom Wetter ab.