Sohn muss tödlichen Absturz der Mutter mitansehen

von Redaktion

Bei Bergunglücken in Bayern sterben zwei Menschen – Retter haben mit schlechtem Wetter zu kämpfen

Ettal/Pfronten – Zwei Menschen sind bei Bergunglücken im Freistaat ums Leben gekommen. Eine 58-Jährige stürzte am Montag bei einer Bergtour in den Ammergauer Alpen in den Tod, wie die Polizei mitteilte. Die Frau aus dem Landkreis Augsburg war beim Aufstieg zur 1924 Meter hohen Großen Klammspitze von der beliebten Kenzenhütte aus unterwegs gewesen, als sie gegen 11.40 Uhr plötzlich das Gleichgewicht verlor und eine etwa 100 Meter tiefe, steile Rinne hinabstürzte, teilte die Polizei mit. Der 24 Jahre alte Sohn musste alles mitansehen und informierte sofort die Rettungskräfte.

Der Sohn der Toten wurde psychologisch betreut. Die Einsatzkräfte hatten mit schlechten Wetterbedingungen zu kämpfen. Um mit dem Hubschrauber zu der verunglückten Frau vorzudringen, mussten die Beamten erst ein „passendes Wolkenloch“ abwarten, teilte die Alpine Einsatzgruppe mit. Zwischenzeitlich sah es sogar so aus, als ob der Einsatz wegen der widrigen Witterungsverhältnisse auf den darauffolgenden Tag verschoben werden muss. Gegen 15.30 Uhr gelang es den Beamten aber, den leblosen Körper der Augsburgerin mithilfe der Winde ihres Hubschraubers zu bergen. „Das war uns ein großes Anliegen, dass das möglichst schnell gelingt“, sagt der Sprecher.

Ein weiteres tödliches Unglück ereignete sich im Ostallgäu. Am Samstagabend meldeten Angehörige einen 47-Jährigen als vermisst, nachdem er nicht wie vereinbart von seiner Wanderung am 1536 Meter hohen Kienberg bei Pfronten zurückgekehrt war. Polizei und Bergwacht machten sich daraufhin unter anderem mit Drohnen auf die Suche, wie es hieß. Per Handyortung hätten die Einsatzkräfte den Mann schließlich lokalisiert.

Drei Mitglieder der Bergwacht und ein Notarzt stiegen in der Nacht zu dem 47-Jährigen hinauf, konnten jedoch nur noch seinen Tod feststellen. Wegen der Dunkelheit und des schwer zugänglichen Geländes sei die Leiche des Mannes erst am Morgen mithilfe eines Polizeihubschraubers geborgen worden. Die Polizei ermittelt nun zum genauen Unfallhergang.TSCH/DPA

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