„Rettet die Berge“: Der Protest vor den kümmerlichen Resten des Schneeferner Gletschers auf dem Zugspitz-Platt. © Michael Kappeler/dpa
Grainau – Zum Schutz der bayerischen Berge haben Akteure aus Politik, Wissenschaft, Bergsport und Naturschutz eine gemeinsame Resolution verabschiedet. Auf der Zugspitze beschlossen sie das Papier „Unsere Gletscher, unsere Berge: Heimat bewahren!“, wie der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mitteilte.
Die Staatsregierung wird aufgefordert, Artenvielfalt und Bergwälder konsequent zu schützen und sich klar zum Ziel „Klimaneutrales Bayern 2040“ zu bekennen. Die Resolution will „ein Weckruf“ sein. Der Rückzug der letzten bayerischen Gletscher sei nicht aufzuhalten, aber die Folgen „können wir noch abmildern, wenn wir sofort entschieden handeln“, heißt es. Die Initiatoren fordern die Staatsregierung etwa auf, Bergwälder und Wasserressourcen besser zu schützen. Dazu schlagen sie konkrete Maßnahmen vor. Für den Bau neuer Skipisten oder Beschneiungsanlagen soll es entgegen eines Beschlusses von CSU und FW im Landtag keine Erleichterungen geben, und in unerschlossenen Gebieten sollen keine neuen Skianlagen entstehen. Vor allem wird die Staatsregierung aufgefordert, Vorgaben wie den „Bergwaldbeschluss“ und den Alpenplan weiterumzusetzen. „Bayern hat in diesem Jahrtausend zwei Drittel seiner Gletscherfläche verloren. Es ist bereits heute so warm, dass auch das restliche Eis bald verschwinden wird“, sagte der Münchner Glaziologe Wilfried Hagg. „Die Gletscher schmelzen – und mit ihnen darf nicht auch unser Wille zum Handeln dahinschmelzen“, hieß es.
Unterzeichner sind unter anderem SPD, ÖDP, die Landtags-Grünen, der Bund Naturschutz, die Alpenschutzkommission CIPRA sowie Thomas Müller, Olympiasieger von 1988 in der Nordischen Kombination.MM/EPD/DPA