Besucher-Chaos am Eibsee

von Redaktion

Busse am Samstag völlig überfüllt – Video zeigt Touristen in Panik

Großer Ansturm statt Idylle: Die Eibsee-Busse waren am Samstag heillos überfüllt. © Privat

Grainau – Der Sommer ist zurück – auch mit seinen Schattenseiten. Am beliebten Eibsee in Grainau kam es Samstag zu unschönen Szenen. In einer Facebook-Gruppe kursiert ein Video, das zeigt, wie sich an der Haltestelle am See unzählige Touristen in einen völlig überfüllten Bus drängen. Es kommt zu tumultartigen Momenten, einige Fahrgäste werden regelrecht eingequetscht. Im Hintergrund hört man eine Frau mehrmals panisch kreischen. Inzwischen ist das Video aus den Sozialen Medien verschwunden. Die Szenen sind aber auch ein paar Tage später noch Gesprächsstoff.

„Das ist schon unglaublich“, sagt Ralf Kreutzer, Niederlassungsleiter des Regionalverkehr Oberbayern im Werdenfels. Der RVO betreibt die Buslinie. Wenn Ferien sind und das Wetter so gut ist wie vergangenes Wochenende, sind zwei Gelenkbusse pro Stunde auf der Strecke unterwegs. In jeden passen rund 125 Menschen, erklärt Kreutzer. Doch häufig würden die Busse in Staus geraten. Auch für die Busfahrer sei die Situation sehr herausfordernd, betont Kreutzer. „Sie halten da wirklich ihre Knochen für uns hin.“

Die Verkehrsprobleme haben nicht nur Busfahrer, sondern auch die Rettungskräfte in Einsatzfahrzeugen, sie können sich ebenfalls nur langsam einen Weg durch die Besuchermassen bahnen. Sandro Leitner von der Grainauer Wasserwacht spricht von „ganz normalem Wahnsinn“. Der Grainauer Bürgermeister Stephan Märkl (CSU) beobachtet seit Jahren, wie sich die Situation am Eibsee immer weiter verschärft. Mit den völlig überfüllten Bussen sei eine neue Spitze erreicht. Auch das Deutschlandticket habe den Druck noch einmal erhöht, betont er.

Etwas Entlastung soll 2026 ein neues Buskonzept bringen. Daran feilt das Landratsamt bereits seit einigen Monaten, die Linie zwischen Garmisch-Partenkirchen und Eibsee soll in zwei Routen aufgesplittet werden. Kreutzer hofft, dass es dann keine Szene wie die am Samstag mehr geben wird. TOBIAS SCHWANINGER

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