Vom Gardasee aus waren wir der aufgehenden Sonne entgegen gereist, in Richtung Osten, nach Venedig. Klara wollte unbedingt dorthin, denn sie hatte das Buch „Der Herr der Diebe“ gelesen. Es geht darin um junge Zweibeiner, die sich in einem alten Kino in Venedig vor großen Zweibeinern verstecken, die ihnen nichts Gutes wollen.
„Die Altstadt von Venedig ist auf 127 kleine Inseln gebaut“, hatte uns Klara voller Vorfreude schon zu Hause gequakt. Natürlich hatte sie sich in Bertas Bibliothek darauf vorbereitet, uns etwas über diese einzigartige Stadt in einer Lagune der Adria zu schnattern. Für uns Enten war Venedig ein Traum. Die Zweibeiner drängten sich in den engen Gassen, aber wir konnten die Stadt schwimmend auf den Kanälen erkunden. „Die Zahl der Inseln, auf denen Venedig gebaut ist, ist nicht immer gleich geblieben“, quakte Klara, während wir durch Venedig schwammen.
Weil die Zweibeiner natürlich nicht zwischen den Inseln hin- und herschwimmen konnten wie wir Enten, gab es unheimlich viele Brücken. „Im alten Stadtkern von Venedig sind es 467 Brücken“ quakte Klara. Wir schwammen immer wieder unter solchen Brücken hindurch, an manchen hingen Töpfe mit blühenden Blumen. Eine der größten Brücken ist die Rialtobrücke, die über den Canal Grande führt. Der breiteste Kanal, der Venedig in zwei Gebiete teilt. Von oben sieht er aus wie ein ,S‘.
Eure Paula