DAS PORTRÄT

Sein Herz schlägt für VW Käfer

von Redaktion

Wolf-Dieter Grote aus Neuried mit seinem VW Käfer Cabrio. © M. Schönwälder

Als junger Mann fuhr Wolf-Dieter Grote aus Neuried einen VW Käfer Ovali. Vor Kurzem hat er sich den schönen Oldtimer aus dem Jahr 1956 noch einmal zugelegt. Das pure Glück, berichtet er. Geruch, Klang, Anmutung – alles bringt ihm seine Jugend zurück.

Wenn Wolf-Dieter Grote den unverwechselbaren Klang eines VW-Käfer-Boxermotors hört, kommen die Erinnerungen. Und die Emotionen. Dann fühlt sich der 59-Jährige wieder ganz jung – wie damals, als er das erste Mal einen Käfer fuhr. Und er weiß, dass sein Oldtimer nicht nur ihn begeistert. Wenn er mit dem VW Käfer Cabrio unterwegs ist, sieht er am Straßenrand oft grinsende Gesichter und kann im Rückspiegel beobachten, wie sich Leute nach seinem Auto umdrehen. Solche Szenen spielen sich allerdings nur bei schönem Wetter ab. Sonst lässt Grote seinen Käfer lieber in der Garage. Es ist ihm schon passiert, dass er sogar an der roten Ampel angesprochen wurde und sich Menschen nach dem Baujahr seines Cabrios erkundigten. Wenn er dann 1956 sagt, hört er oft: „Der ist ja toll in Schuss.“ Das macht Grote stolz.

Doch er fährt seinen Käfer nicht wegen der Aufmerksamkeit, sondern wegen den Glücksgefühlen, die er dabei hat. „In meiner Jugend bin ich immer Käfer gefahren“, erzählt der Neurieder. Und den Verkauf seines letzten Käfers hat er immer bedauert. Auf seinen jetzigen Wagen ist er zufällig gestoßen. Eigentlich sah er sich gerade nach einem Mercedes 300 SL um, als er zwischen den hochpreisigen Wagen ein VW Käfer Cabriolet in Perlgrau-metallic entdeckte. Grote verliebte sich sofort. „Der passt viel, viel besser zu mir.“ Den Kauf hat er nie bereut. Jede Fahrt bereitet ihm Freude.

Das Gepiepse moderner Autos kennt der Käfer nicht. Zum Glück, wie Grote findet. „Der ganze Schnickschnack fällt weg. Das ist wunderbar pures Autofahren.“ Sein Käfer hat 30 PS, dementsprechend gemütlich ist er unterwegs. Ein bisschen schrauben können sollte man, als Besitzer eines VW Käfers, findet er. Das hat er durch die Käfer seiner Jugend gelernt. Es geht immer mal etwas kaputt – auch wenn er nur rund 1000 Kilometer pro Jahr fährt und Autobahnen meidet. Er betont aber: „Der Käfer ist deutsche Ingenieursgeschichte.“VICTORIA STRACHWITZ

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