In der Jahnstraße in Ottobrunn wurde am Samstag eine Jugendliche von einem Mann sexuell belästigt. © Möller
Ottobrunn/Hohenbrunn – Nach mehreren Übergriffen auf Frauen zwischen 16 und 49 Jahren kommen die Bürger in Ottobrunn und Hohenbrunn im Kreis München nicht zur Ruhe, weil der Täter noch immer nicht gefunden ist. Am Donnerstag, Freitag und Samstag hatte ein bislang unbekannter Mann in vier Fällen versucht, Frauen von hinten zu umklammern und sie zu Boden zu reißen. Jedes Mal konnten sich die Opfer wehren, jedes Mal flüchtete der Täter.
Eva Möbius hat den Polizeieinsatz am Samstagabend miterlebt, weil sie in der Nähe von einem der Tatorte wohnt. „Die haben in jeden Garten reingeleuchtet und überall gefragt, ob jemand etwas gesehen hat“, erzählt Möbius. Als vierfache Mutter und Elternbeiratsvorsitzende der Realschule Neubiberg macht sie sich große Sorgen. „Jetzt muss jede Frau Angst haben, dass ihr da ein Kerl von hinten an den Busen grapschen will. Das ist schrecklich!“ Ihren Töchtern hat sie das Versprechen abgerungen, in Zukunft ohne Kopfhörer unterwegs und generell wachsam zu sein. Die Mädchen dürfen abends nicht mehr alleine auf die Straße.
Wie Möbius wünscht sich auch eine andere Mutter aus Ottobrunn mehr Informationen seitens der Polizei. Zudem überlegt sie, ihre Töchter jetzt für den Heimweg nach dem Sport mit Pfefferspray auszustatten. Darüber macht sich Florian Besel, der stellvertretende Vorsitzende des örtlichen Handballvereins HSG B-One, Gedanken. Er will seine Trainer und die Spielerinnen im Alter ab acht Jahren informieren und hofft dafür auch auf Verhaltenstipps der Jugendbeamten der Polizei.
Um den Täter zu finden, zeigt die Polizei massiv Präsenz. Streifen wie zivile Beamte fahren Patrouille. Laut Thomas Schelshorn, Leiter der Pressestelle des Polizeipräsidiums München, sei zudem klares Ziel, an ein Foto des Tatverdächtigen zu kommen. Man werte dafür Aufnahmen aller Videokameras in Nähe der Tatorte aus. Parallel dazu laufen DNA-Maßnahmen und Anwohner werden befragt. TANJA MÖLLER