Demoliert: Der Reisebus nach dem Unfall auf der A8 am Irschenberg. © Thomas Gaulke
Im Vollbrand: Der Laster auf der A99. Der Autobahnring blieb lange gesperrt. © Berufsfeuerwehr München
München/Irschenberg – Es fing mit leichtem Schmorgeruch an, mündete in einem regelrechten Inferno auf dem Münchner Autobahnring und führte dazu, dass Teile der A99 neu asphaltiert werden mussten: Der Brand eines Lastwagens hat am Dienstagabend zu einem heftigen Chaos geführt, das auch am Mittwoch noch andauerte. Massiver Stau inklusive. Was zu dem folgenschweren Feuer geführt hat, ist noch unklar. Der Schaden allein am Sattelzug beträgt über 60 000 Euro.
Das ganze Unheil am Aubinger Tunnel nahm am Dienstag um kurz nach 19 Uhr seinen Lauf. Der Lastwagen, der Ziegelsteine gelandet hatte, befand sich zu dem Zeitpunkt kurz vor dem Autobahnkreuz West. Wie die Feuerwehr mitteilt, bemerkte der Fahrer plötzlich Rauch in seiner Kabine, außerdem roch es verbrannt. Als er dann die Matratze seiner Liege anhob, schlugen ihm schon die Flammen entgegen. Der 51-jährige Tscheche reagierte nach Angaben der Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck schnell und lenkte seinen Lastwagen auf den Seitenstreifen. Kurz darauf stand schon das gesamte Führerhaus in Flammen.
„Die eintreffenden Kräfte der Berufsfeuerwehr München sowie der Freiwilligen Feuerwehr München hatten den Brand schnell unter Kontrolle“, teilt die Verkehrspolizei mit. Deren Beamten hatten die Fahrbahnen abgesperrt, um den Einsatzkräften den Weg frei zu machen. Entsprechend schnell bildete sich dadurch aber massiver Stau.
Während der Lastwagenfahrer leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde, zeigte sich, wie groß das auf der A99 entstandene Problem ist. Denn: Aus der ausgebrannten Sattelzugmaschine trat Kraftstoff aus – und das nicht nur ein bisschen: „Dieser lief über alle Fahrspuren und drang tief in den Flüsterasphalt der Fahrbahn ein“, teilt die Polizei mit. Trotz intensiver und mehrfacher Reinigung mit einem Spezialgerät konnte die Verunreinigung aber nicht ausreichend beseitigt werden. Somit war klar: Der Fahrbahnbelag der A99 muss abgefräst und neu asphaltiert werden. Bis Mittwochabend sollte die Sperrung wieder aufgehoben werden.
Zu einem weiteren schweren Unfall kam es in der Nacht zum Mittwoch auf der Autobahn 8 am Irschenberg. Ein Reisebus eines Münchner Unternehmens (spezialisiert auf Fahrten in den Kosovo) fuhr dort auf einen Gemüse-Laster auf. Ersten Erkenntnissen der Polizei zufolge hatte der 49-jährige Busfahrer das vorausfahrende Gespann zu spät bemerkt. Warum, ist bislang noch unklar. Der Bus krachte in den Anhänger des Lastwagens.
30 Verletzte bei Busunfall am Irschenberg
Der Bus war mit 50 Personen, zum größten Teil Kosovaren, besetzt. Stand gestern wurden 30 Menschen bei dem Unfall verletzt, zwei von ihnen wurden stationär ins Krankenhaus gebracht. Vier weitere Personen wurden ebenfalls zur Abklärung in Kliniken verlegt. Im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Irschenberg wurde eine Verletztensammelstelle eingerichtet. Ein zunächst angeforderter Rettungshubschrauber konnte wieder abdrehen, als klar wurde, dass die Verletzungen nicht so schwer waren wie erst befürchtet.
Nach ersten Schätzungen beläuft sich der entstandene Schaden auf rund 150 000 Euro. Der beschädigte Reisebus musste abgeschleppt werden. Die Busgesellschaft reagierte schnell und schickte umgehend einen Ersatzbus, der die unverletzten Passagiere am Feuerwehrhaus aufsammelte und weiter transportierte. Gegen 3.30 Uhr morgens war der Einsatz abgeschlossen.N. HOFFMANN/D. KREHL