Castor-Transport von Bayern nach NRW

von Redaktion

Bundesamt genehmigt Fahrten vom Garchinger Forschungsreaktor nach Ahaus

München – Hoch radioaktiver Atommüll könnte schon bald von Bayern nach Nordrhein-Westfalen transportiert werden. Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung genehmigte zwei Transporte bestrahlter Brennelemente vom Forschungsreaktor Garching (Kreis München) ins nordrhein-westfälische Ahaus. Die abgebrannten Brennelemente sollen so lange im dortigen Zwischenlager aufbewahrt werden, bis ein Endlager zur Verfügung steht. Die Stadt Ahaus prüft rechtliche Schritte dagegen.

Deutschland hat noch keine Endlager, in denen strahlender Atommüll sicher gelagert werden kann. Stattdessen gibt es 16 Zwischenlager, unter anderem das in Ahaus. Auch in Bayern stehen Endlager, etwa in Niederaichbach. Dort kamen zuletzt im April Castor-Transporte mit Überresten von Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken an, die in England aufgearbeitet wurden.

In Nordrhein-Westfalen wurde am Montag ebenfalls die Lagerung von Atommüll in Ahaus genehmigt: Mit dem Transport von 152 Castor-Behältern von Jülich nach Ahaus steht dort in Summe einer der größten Atommülltransporte auf der Straße seit Jahrzehnten an. Für Bayern wurde die Beförderung von zehn Brennelementen in zwei Straßentransporten beantragt. Die rund 700 Kilometer sollen über die Straße zurückgelegt werden. Die Route bleibt geheim, der Zeitpunkt für den Transport steht noch nicht fest. Möglicherweise könnten also noch in diesem Jahr die Castor-Transporte rollen.

Derzeit lagern in Garching laut der TU München 48 Brennelemente. Damit sei die Lagerkapazität von 50 Brennelementen fast ausgeschöpft. DPA

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