Eibsee-Ärger: Naturschutzgebiet als Lösung?

von Redaktion

Massenandrang: In Scharen drängten die Besucher im August zum Eibsee. © Dominik Bartl

Grainau – Müll, Menschenmengen, Dauerstau – der eigentlich so idyllische Eibsee am Fuße der Zugspitze hat sich in den vergangenen Jahren zum absoluten Touristen-Hotspot entwickelt. Zum Ärger der Anwohner, die seit Langem eine Lösung für die bei Sommerwetter chronisch verstopfte Straße fordern. Bislang ohne Erfolg.

Nun haben die Grünen gemeinsam mit dem Bund Naturschutz bei einem Vor-Ort-Termin einen neuen Vorschlag ins Spiel gebracht: eine Ausweisung für das Areal als Naturschutzgebiet. „Das Eibsee-Umland ist jetzt schon ein Landschaftsschutzgebiet und in Staatsbesitz“, sagte Irmi Gallmeier, Regionalbeirätin der Grünen in der Region. Ein Upgrade zum Naturschutzgebiet sei durchaus machbar. Über zusätzliche Fördermittel könnten ihr zufolge etwa mehr Ranger zur Verfügung gestellt werden. Nach Vorstellung der Grünen könnten die Behörden vor Ort nach einer Ausweisung zum Naturschutzgebiet auch sensible Stellen besser schützen und den Besucherandrang effektiver lenken.

So wie es in den vergangenen Wochen am Eibsee zuging, könne es nicht bleiben – da sind sich viele in der Region einig. Aber Grainaus Bürgermeister Stephan Märkl ist skeptisch, ob ein Prädikat Naturschutzgebiet an den Zuständen etwas ändern würde. Bisher liegt der See in einem Landschaftsschutzgebiet, also in der untersten Schutzebene. Ob der See die Kriterien für ein Naturschutzgebiet erfüllt? „Dazu braucht es ja etwas Schützenswertes“, sagt Märkl.

Auch im Landratsamt ist man bisher zurückhaltend. „Das Problem des großen Besucherandrangs löst auch die Ausweisung zu einem Naturschutzgebiet leider nicht“, sagt Sprecher Wolfgang Rotzsche auf Anfrage. Denn das freie Betretungsrecht in der Natur bleibe so oder so bestehen.CHRISTIAN FELLNER

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