Ein Bayer auf Helgoland

von Redaktion

Markus Söder tourt medienwirksam über die Hochseeinsel

Schifferl fahren – das kennt Söder aus Bayern. Allerdings nicht auf dem Meer.

Selfie-Stau: Der prominente Gast aus dem Süden war ein beliebtes Fotomotiv.

#Södertrinkt: Bayerns Ministerpräsident und Thorsten Pollmann, Bürgermeister von Helgoland, trinken einen Sherry. © Frank Molter/dpa (3)

Helgoland – Er lässt wirklich gar nichts aus. Erst entert Markus Söder die Brücke des 12 000 PS Hochgeschwindigkeitskatamarans „Halunder Jet“, verkündet über die Sprechanlage, dass er jetzt das Kommando vorübergehend übernommen habe, und bittet gleichzeitig die Medien, freundlicherweise raufzukommen. Und da sitzt er dann, der bayerische Ministerpräsident: mit blauer Windjacke und Basecap, beide mit dem bayerischen Staatswappen versehen – um anschließend auch noch die Schiffsglocke zu läuten.

Der CSU-Chef ist auf Reisen, besucht Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland. Zweck der Reise? Eigentlich keiner. Es sei ein Freundschaftsbesuch, sagt Söder. Und Helgolands Bürgermeister Thorsten Pollmann (parteilos) betont: „Dieser Besuch hat privaten Charakter.“ Eingeladen wurde Söder von Pollmann, nachdem der CSU-Chef im Februar erklärt hatte, Helgoland müsste wegen der hohen Zahlungen für den Länderfinanzausgleich eigentlich längst zu Bayern gehören.

Öffentlichkeitswirksam wird Söder von einem ganzen Pressetross begleitet, und die Insel selbst hat für den rund 19-stündigen Aufenthalt des Gastes so ziemlich alles aufgefahren, was sie hat. Sei es ein Bad in der Menge für Söder beim Anlegen mit zahlreichen Selfies, sei es der „Helgoländer Abend“ in der Nordseehalle oder die Reederei FRS, die eigens für den CSU-Chef den Fahrplan ihres „Halunder Jets“ geändert hat. Andernfalls wäre eine Übernachtung des Ministerpräsidenten auf der Insel gar nicht möglich gewesen. Natürlich trug er sich auch ins Goldene Buch der Gemeinde ein, öffentlichkeitswirksam auf dem zentralen Platz der Insel – samt Sherry für alle. „Es war mir eine Ehre“, sagt er danach. „Ich habe mich in diese Insel verliebt. Ich kann es gar nicht anders sagen.“DPA

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