Meine Entenfreundin Klara und ich watschelten zu dem kleinen Weiher in der Nähe unserer Nester. Auf unserem Weg dorthin kamen wir durch eine wunderschöne Blumenwiese, auf der Pflanzen in allen möglichen Farben wuchsen. Beeindruckt blieb Klara stehen und quakte: „Oh wie hübsch! Schade, dass es unter Wasser nicht solche Wunderwerke gibt. Sonst würde ich den ganzen Tag in unserem Weiher verbringen und tauchen!“ Ich kicherte, dass es sehr wohl auch unter Wasser eine besondere Natur geben kann. Korallen können viele verschiedene Formen und Farben haben und manche sehen aus wie riesige Blumen. Klara schnatterte begeistert: „Toll! Dann können wir bei unserem Bad im See gleich nach welchen suchen!“
Ich erklärte, dass Korallen nicht in unserem See leben. Sie kommen nur im Salzwasser vor. Dafür gibt es in jedem Meer auf der Welt Korallen. Korallen sehen aus wie Pflanzen, sind aber eigentlich viele kleine Tiere. Zusammen können viele Korallen ganze Korallenriffe bilden. Diese können richtig groß werden: Das größte Korallenriff der Welt ist das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens. Es ist 2300 Kilometer lang und man kann es sogar aus dem Weltraum erkennen! Damit ist das Great Barrier Reef das einzige Bauwerk von Tieren, das aus dem All zu sehen ist.
Meine Entenfreundin fragte: „Das klingt nicht schlecht! Aber warum sind Korallen denn so besonders?“ Ich quakte, dass Korallen Lebensraum für viele Tierarten bieten. Experten und Expertinnen glauben, dass ein Viertel aller Meeresfische in Korallenriffen leben. Wegen der großen Artenvielfalt in den Korallenriffen nennt man Korallen auch die ‚Regenwälder des Meeres‘. Und auch von den Korallen selbst gibt es viele unterschiedliche Arten – man geht von über 5000 verschiedenen Korallenarten aus.
Klara schnatterte: „Toll! Diese Korallen möchte ich auf jeden Fall irgendwann mal sehen!“ Ich erklärte, dass meine Freundin sich dann aber beeilen muss. Obwohl große Korallenriffe über 1000 Jahre alt sind, sterben sie gerade ab. Das liegt am Klimawandel: Korallen sind nämlich von bestimmten Algenarten abhängig. Durch den Klimawandel steigen die Meerestemperaturen und die Algen sterben ab. Und ohne die Algen können auch die Korallen nicht überleben. Außerdem zerstören manche Zweibeiner durch rücksichtslose Fischereimethoden die Korallen. Und auch der Plastikmüll, den die Zweibeiner produzieren, ist gefährlich für die Korallen. Dieser verfängt sich nämlich in den Korallenriffen und tötet die Korallen und die anderen