Der Caddy war bei der Verfolgungsjagd in einem Acker gelandet und musste abgeschleppt werden. © Bartl
Wilzhofen – Ein 46-Jähriger aus dem Landkreis Starnberg hat sich am Mittwochabend eine riskante Flucht vor der Polizei geleistet. Die Beamten wollten den Mann in Wilzhofen im Kreis Weilheim-Schongau kontrollieren. Offenbar war der Wagen wegen seiner unsicheren Fahrweise aufgefallen. Doch anhalten wollte er nicht. Statt dessen versuchte er 40 Minuten lang, der Polizei zu entkommen. Er fuhr mit hoher Geschwindigkeit kreuz und quer durch beide Landkreise, sechs Streifenwagen und ein Hubschrauber waren hinter ihm her. Der 46-Jährige ignorierte alle Versuche, sich stoppen zu lassen, und brachte auch andere Verkehrsteilnehmer in gefährliche Situationen.
Als die Polizei das erste Mal versuchte, ihn auszubremsen, kam es zu einem Zusammenstoß mit einem Streifenwagen. Ein Beamter gab danach einen gezielten Schuss auf den rechten Hinterreifen des Caddy ab. Der Reifen wurde getroffen, aufhalten ließ sich der Mann aber immer noch nicht.
Auch beim nächsten Manöver der Polizei wurden zwei Fahrzeuge beschädigt. Erst gegen 18 Uhr kam der Mann bei Monatshausen von der Straße ab und landete mit seinem Auto in einem Acker. Dort wurde der 46-Jährige festgenommen. Ihn erwarten nun zahlreiche Verfahren: vom verbotenen Kraftfahrzeugrennen, über Gefährdung im Straßenverkehr bis hin zu Fahren unter Alkoholeinfluss. Letzteres war offenbar auch der Grund für seine Flucht: Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 1,1 Promille.
In Haft musste der Mann nicht, weil er die Polizisten im Streifenwagen offenbar nicht bewusst verletzen wollte, wie ein Polizeisprecher sagt. Zwei Beamte waren verletzt worden, als er das Auto bei einem Fluchtversuch gerammt hatte. Ob der 46-Jährige strafrechtlich schon mal in Erscheinung getreten ist, war noch unklar. Laut Polizeisprecher handle es sich aber offenbar um jemanden, dem einfach die Sicherungen durchgebrannt sind.
Die Kripo Weilheim hat die Ermittlungen übernommen. Noch in der Nacht wurden Spuren gesichert. Die Polizei hofft auch auf Zeugen. Von mindestens einer Person wissen die Beamten, die die Verfolgungsjagd gefilmt hat. BORIS FORSTNER