Zu wenige Insekten: Fledermäuse in Gefahr

von Redaktion

Experten geben Tipps im Umgang mit den seltenen Tieren

Besonders geschützt sind Fledermäuse. © J. Kubitscheck

Hilpoltstein – Bayerns Fledermäuse leiden unter der sinkenden Zahl von Insekten. Bei Arten wie dem Großen Abendsegler sei seit Jahren ein Rückgang der Populationen zu beobachten, sagt Nicole Meier, Fledermausexpertin beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). „In Bayern gibt es etwa 25 Fledermausarten. Sie sind alle Insektenfresser.“ Auch die Populationen der Zwergfledermäuse seien zuletzt leicht geschrumpft.

Erfreulich sei hingegen die Entwicklung bei der Großen Hufeisennase. „Sie ist die seltenste Fledermausart in Deutschland“, sagt Meier. Im Dachstuhl eines Hauses im Kreis Amberg-Sulzbach habe der LBV die derzeit einzige Kolonie dieser Art in ganz Deutschland angesiedelt. Die etwa 500 Tiere würden rund um die Uhr beobachtet. Wie viele Fledermäuse es in Bayern gibt, ist laut der Expertin nicht bestimmbar, weil viele Arten in Spalten oder Baumhöhlen leben. Beim Mausohr, das sich gerne in Dachböden niederlässt, schätze man die Zahl der in Bayern lebenden Tiere auf etwa 20 000.

Der LBV weist darauf hin, dass gerade im Spätsommer Fledermäuse in Wohnungen fliegen können. Anfang des Monats seien Jungtiere flügge geworden. Wer eine Fledermaus entdecke, solle das Licht ausschalten und Fenster öffnen. Tagsüber sollten Finder die Tiere in einen Karton setzen und dabei Handschuhe tragen, damit sie nicht gebissen werden. In der Dämmerung könne man die Fledermäuse an einen Baumstamm setzen. Der LBV warnt: Fledermäuse seien geschützt und dürften auf keinen Fall getötet werden. DPA

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