München – Zum Start des neuen Kindergartenjahres hat die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) auf die „vollkommen veränderte Geschäftsgrundlage“ im Kitabereich verwiesen. Während im Jahr 2010 noch rund 453 000 Kinder die damals etwa 8000 bayerischen Kindertagesstätten besucht hätten, seien es zum 1. Januar 2025 schon 647 000 Kinder in 10 800 Kitas gewesen, erklärte Scharf am Montag in München.
Der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund sei dabei von 69 000 auf über 160 000, derjenigen mit inklusivem Förderbedarf von 4150 auf über 21 000 gestiegen. Um jedem Kind in Bayern die besten Startchancen zu bieten, werde der Freistaat bis 2030 eine Milliarde Euro zusätzlich in die Kinderbetreuung investieren, so die Ministerin.
Das entspricht den bereits Ende Juli vom Kabinett angekündigten Reformplänen zum Bayerischen Kinderbildungsgesetz (abgekürzt: BayKiBiG). Demnach wird das seit 2018 monatlich ausgezahlte Familiengeld, das pro Jahr bis 6000 Euro betragen kann, ab 1. Januar 2026 durch das sogenannte Kinderstartgeld ersetzt, bei dem Eltern zum 1. Geburtstag ihres Kindes eine Einmalzahlung von 3000 Euro erhalten. Die somit frei werdenden Mittel belaufen sich laut Sozialministerin bis 2030 auf eine Milliarde Euro.
„Mit diesem Geld finanzieren wir die gesetzliche Verankerung der Förderung von 15 000 Teamkräften, die die Fachkräfte in bayerischen Kitas unterstützen“, so Scharf. Der Freistaat erhöhe damit „einseitig“ seinen Anteil an der Betriebskostenfinanzierung, um die Kommunen zu entlasten. Es sei dann Sache der rund 2000 Kita-Träger, ihre Einrichtungen so zu organisieren, „dass sie das pädagogische Personal durch den Einsatz der Teamkräfte entlasten“. EPD