Theresa Sandmair (20).
Phillip Lebsuch (17).
Emilia Apanovich (24).
160 junge Menschen haben in der München Klinik ihre Ausbildung begonnen. Bürgermeisterin Verena Dietl und Geschäftsführerin Petra Geistberger wünschten einen guten Start. © Bodmer (4)
München – Theresa Sandmair wusste schon vor ihrem ersten Arbeitstag, dass sie den richtigen Beruf für sich gefunden hat. Die 20-Jährige hat gestern ihre Pflege-Ausbildung an der München-Klinik begonnen. Die Pflege ist für sie ein Traumberuf. Obwohl es Schichtdienst gibt und die Arbeitstage körperlich und seelisch sehr fordernd sein können. Das hat sie nicht abgeschreckt. Sie weiß, worauf sie sich einlässt. Denn sie hat bereits ein Jahr als Hilfskraft in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung gearbeitet. Seitdem stand für sie fest: „Ich möchte etwas Sinnstiftendes machen. Etwas mit Menschen.“ Denn Sandmair weiß, wie viel Dankbarkeit man in der Pflege zurückbekommt.
Gestern saß sie gemeinsam mit 159 anderen jungen Männern und Frauen im Hörsaal der München Klinik in Schwabing, wo die neuen Pflege-Auszubildenden begrüßt wurden. „Ich habe sehr schlecht geschlafen“, verrät die 20-Jährige vorher. Im Hörsaal hat sie eine andere Auszubildende wiedergetroffen, mit der sie bei einem ersten Kennenlern-Treffen an der Klinik ins Gespräch gekommen war. Das hat gegen die Aufregung geholfen. „Sie alle haben einen Beruf gewählt, der Sinn macht und sinnstiftend ist“, begrüßt Petra Geistberger, die Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin der München Klinik, die neuen Auszubildenden. „Dieser Beruf gibt Ihnen etwas zurück: die Dankbarkeit von Menschen, die Sie in den verletzlichsten Situationen ihres Lebens begleitet haben.“
Der München Klinik ist es in diesem Jahr erneut gelungen, alle 160 Ausbildungsstellen in der Pflege zu besetzen. Beworben hatten sich dafür mehrere tausend junge Menschen. Über 80 der Auszubildenden starteten gestern in die generalistische Pflegeausbildung, rund 30 eine Ausbildung zur Fachkraft im OP, 30 begannen die einjährige Ausbildung der Krankenpflegehilfe und zwölf die Ausbildung als Medizinische Fachangestellte. Zwei junge Menschen bildet die München Klinik zu IT-Fachkräften aus. Wegen des großen Interesses an Pflegeberufen hat die München Klinik in diesem Jahr noch mehr Ausbildungsplätze geschaffen. Neben dem Start im September ist dieses Jahr im Frühjahr eine weitere Klasse in die Generalistik gestartet.
„Wir sind stolz, dass wir so viele Auszubildende für die München Klinik gewinnen konnten“, sagte die Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD). Die München Klinik ist ein kommunales Unternehmen, die Stadt alleiniger Gesellschafter. Sie sei damals selbst in der Altenpflege ins Berufsleben gestartet, verrät Dietl den jungen Leuten im Hörsaal. „Pflege ist ein Beruf, der sehr viel mit Menschlichkeit zu tun hat – und eine sehr erfüllende Arbeit.“
Emilie Marlenke hat sich genau deshalb für den Beruf entschieden. Die 21-Jährige aus Garching (Kreis München) hat vorher schon eine MTA-Ausbildung in einer Facharztpraxis gemacht. „Ich weiß, dass man in dem Beruf taff sein muss“, sagt sie. Ein paar Reihen vor ihr sitzt Phillip Lebsuch. Der 17-Jährige aus Mammendorf (Kreis Fürstenfeldbruck) hat ein Schulpraktikum im Altenheim gemacht. „Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich jetzt die Generalistik-Ausbildung mache und mich danach für einen Pflege-Bereich entscheiden werde.“ Weihnachten bekam er die Zusage für seine Bewerbung. Er freut sich, dass es nun endlich losgeht.
Emilia Apanovich hat für ihre Ausbildung zur Operationstechnischen Assistenz einen kompletten Neustart gewagt. Sie ist von Stuttgart nach München gezogen. „Die München Klinik bietet für Auszubildende auch Wohnheim-Zimmer an“, sagt sie. Beworben hat sich die 24-Jährige bei Kliniken in vielen deutschen Städten. „Ich hätte nicht glücklicher sein können, dass es jetzt in München klappt.“ Der menschliche Körper habe sie schon immer fasziniert. Bald vermutlich sogar noch ein bisschen mehr. Nach der Begrüßung steht sie mit einigen anderen Auszubildenden vor der Klinik. Sie unterhalten sich, als würden sie sich schon ewig kennen. Emilia Apanovich ist sicher: Es wird nicht lange dauern, bis sie hier in München Freunde gefunden hat. KATRIN WOITSCH