Die Hüttenwirte Stefan und Elli Zangerl sprangen spontan als Bergretter ein. © privat
Die Bergrettung musste am Samstag am Großvenediger ausrücken. © Bergrettung Neukirchen
Neukirchen/Bamberg – Vier Bergwanderer aus Bamberg sind am Samstag auf ihrer Tour im Nationalpark Hohe Tauern von der Warnsdorfer Hütte (2336 Meter) zur Kürsingerhütte am Großvenediger (2558 Meter) in Bergnot geraten. Sie waren bei einer Abzweigung falsch abgebogen, kehrten um und verstiegen sich bei einsetzendem Nebel, wie Roland Mitterer, Einsatzleiter und stellvertretender Ortsstellenleiter der Bergrettung Neukirchen am Großvenediger, schildert.
In der Nähe des Gamsspitzls setzten sie im weglosen Gelände auf rund 2800 Meter Seehöhe mit einem Garmin-Gerät einen Notruf ab, der schließlich bei der Polizei einging. Über die Leitstelle des Roten Kreuzes wurden die Bergrettungsortsstellen Krimml und Neukirchen am Großvenediger um 18.30 Uhr alarmiert. Ein Polizei- und ein Rettungshubschrauber sowie fünf Alpinpolizisten machten sich auf den Weg. Doch der war weit.
Darum brachen das Wirtepaar der Warnsdorfer Hütte, Elli und Stefan Zangerl, noch am Abend auf, um den Verstiegenen zu Hilfe zu eilen. „Das war für uns selbstverständlich, dass wir zu den vieren aufbrachen, die die Nacht zuvor bei uns verbracht hatten“, so Elli Zangerl. „Der Hubschrauber konnte nicht aufsteigen, also sind wir los, damit die Verstiegenen nicht so lange warten müssen. Wir sind beide Bergführer und die Arbeit auf der Hütte war so weit erledigt, dass unser gutes Team klarkam.“ Die Zangerls kamen als Erste bei den in Bergnot geratenen Deutschen an. Diese waren unverletzt. Eine Frau war unterkühlt und erschöpft. Die Einsatzkräfte versorgten die Personen und stiegen mit ihnen zur Warnsdorfer Hütte ab. Elli Zangerl will kein Aufheben um ihren Einsatz machen: „Wenn jemand Hilfe braucht, ist das klar, dass wir unterwegs sind. Wir hätten nicht ruhig sitzen bleiben können.“WE