LIEBE KINDER

von Redaktion

Gestern fiel mein Blick auf eine Gruppe Kinder, welche sich um einen großen Tisch in einem Gasthaus versammelt hatten. Alle bastelten konzentriert vor sich hin. Ein kleiner Junge schnitt einen Kreis aus Pappe aus und ein Mädchen beklebte einen kegelförmigen Gegenstand mit lila und rosa Glitzersteinen. „Was machen die denn?“, wollte ich von Agnes wissen und deutete mit dem Flügel auf die Horde Minderjähriger. Agnes zog ein wichtiges Gesicht und schnatterte: „Das weißt du nicht, Paula? Die Kinder basteln Schultüten. Mitte September startet doch für viele Grundschüler das erste Schuljahr.“

Ich fragte: „Wer hat die Schultüte erfunden“. Agnes schnatterte: „Schultüten, die in manchen Teilen Deutschlands auch als Zuckertüten bezeichnet werden, stammen ursprünglich aus Sachsen und Thüringen. Später breitete die Idee sich langsam in ganz Deutschland aus, zudem in Österreich, Tschechien und Teilen von Polen.“ Agnes erzählte, dass es die ersten überlieferten Erzählungen von Schultüten aus dem 18. und 19. Jahrhundert gibt. Damals erzählte man den Kindern, dass im Haus des Lehrers oder im Schulkeller ein Schultütenbaum wuchs. Wenn die Schultüten groß genug waren, war die Zeit der Einschulung gekommen und der Lehrer pflückte sie. Früher erhielten die Schulanfänger ihre Tüten nämlich noch vom Lehrer oder ihren Paten.

Eure Paula

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