Mehr Entwicklungsstörungen bei Kindern

von Redaktion

Motorische Defizite durch zunehmenden Bewegungsmangel

Ein kleiner Junge übt einen Purzelbaum. © pa

München – Immer mehr Kinder in Bayern sind laut der Barmer-Krankenkasse in Sprache und Motorik entwicklungsgestört. 2023 wurde bei 13 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen eine Sprachentwicklungsstörung dokumentiert. 2005 erhielten nur sieben Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe eine entsprechende Diagnose. „Sprachstörungen haben oft negative Folgen wie Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben oder Spannungen in sozialen Beziehungen“, sagt der Landesgeschäftsführer der Barmer in Bayern, Alfred Kindshofer.

Auch der Anteil der Kinder mit motorischen Entwicklungsstörungen hat zugenommen. Während 2005 bei 2,9 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen in Bayern entsprechende Defizite ärztlich diagnostiziert wurden, waren es im Jahr 2023 bereits 5,3 Prozent. „Zu den Ursachen für den Anstieg der motorischen Entwicklungsstörungen zählt der zunehmende Bewegungsmangel von Heranwachsenden. Gut entwickelte motorische Fähigkeiten sind aber wichtig für Schule und Alltag, weshalb Eltern und Erziehende ihre Kinder schon von klein auf zu vielfältigen grob- und feinmotorischen Bewegungsabläufen motivieren sollten“, sagt Kindshofer. Viele Kinder könnten aber weder einen Hampelmann noch einen Purzelbaum. Ein signifikanter Anstieg der motorischen Störungen während der Corona-Pandemie sei aber nicht zu beobachten gewesen.DPA

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